Die Generation Z ist mobil. Die nach 1996 Geborenen lieben Neuheiten und Erfahrungen. Die Instagram-Generation lebt von Visuals und sucht vorzugsweise über das Smartphone im Netz coole und ästhetische Online-Erfahrungen. Eine spezielle App für die Generation Mobile hat das Startup von Sabine Seymour entwickelt.
Bei der Präsentation der Anwendung im Rahmen der Medientage 2019 stand die Frage im Vordergrund: Lassen sich mit Nutzerdaten Geschäftsmodelle entwickeln, wenn junge Konsumenten diese durch eine digitale Währung vergütet bekommen? Ein solches Geschäftsmodell für die Gen Z stellt Seymours App Supa dar, die über iPhones und Apple Watches Daten über den Lifestyle oder Gesundheitszustand junger Nutzergruppen aggregiert und diese Dritten zur Verfügung stellt. Dabei werden die Vorgaben der europäischen Datenschutzgesetze eingehalten.
Anbieter von Sport-, Lifestyle- und Gesundheitsprodukten, aber auch Wissenschaftler können nach Angaben von Sabine Seymour auf dieser Basis gezielt Produkte und Therapien für ihre künftigen Patienten entwickeln. "Heutige Teenager sind die Patienten von morgen", so Seymour. Auch chronische Krankheiten wie Diabetes könnten über Langzeitstudien und die systematische Auswertung dieser Daten zielgerechter therapiert werden, hofft die Wissenschaftlerin und Gründerin. Sie schätzt, dass der weltweite Markt für digitale Gesundheitsdienste bis 2025 auf einen Wert von bis zu 503 Milliarden US-Dollar wachsen wird.
Die Generation Z unterscheide sich nicht nur in ihrem offenen Medienverhalten von anderen Generationen. Die heute 16- bis 22-Jährigen gingen auch spielerisch mit ihrem Lebensstil und ihrem Körper um. Via Supa könnten sich die Nutzer spielerisch in einer E-Sports-Liga mit anderen messen, so Seymour. Die Daten werden unter anderem über Sensoren in intelligenter Kleidung oder Wearables erfasst. Über Blockchain-Verfahren werden diese verschlüsselt und anonymisiert Unternehmen oder anderen Auftraggebern überlassen.
Vergütet werden diese Daten wiederum mit so genannten Tokens. Diese werden in der elektronischen Geldbörse der App gesammelt und gespeichert. Die jungen Nutzer können damit je nach Umfang und Wert der erworbenen Tokens beispielsweise Produkte wie einen neuen Sneaker erwerben oder Vorteilsangebote einlösen.
Apropos Shoppen: Über visuelle soziale Netzwerke wie Instagram, Pinterest und Facebook kauft inzwischen jeder vierte Bundesbürger ein, und das vorwiegend mobil. Und speziell für die Gen Z hat die Werbeplattform Criteo in einer Studie erfragt, dass sie zwar mobil-fokussiert, aber dennoch im stationären Handel unterwegs ist. Im Gen-Z-Report heißt es, die Jungen kehren in die Läden zurück. Sie wollen Produkte erleben und fühlen, bevor sie sich für den eigentlichen Kauf entscheiden. Während 77 Prozent angaben, so viel wie möglich online zu shoppen, gehen 80 Prozent gerne im stationären Handel einkaufen, wenn es ihre Zeit zulässt.
Auch dort wird der klare Hang zu Smartphone und Tablets bestätigt: Mit im Schnitt 11 Stunden online pro Woche – ohne Arbeit und Mails – ist die Gen Z absoluter Spitzenreiter in Sachen Mobile.
Einen Überblick darüber, was die Verbreitung mobiler Devices und Digitalangebote für die deutsche Medienbranche bedeutet, bietet der MobileMediaDay. Der Fachkongress zur mobilen Mediennutzung findet am 18. November 2019 zum siebten Mal im Vogel Convention Center (VCC) in Würzburg statt.
Der MMD richtet sich sowohl an Entscheider und Macher aus der Medien-, IT- und Kreativwirtschaft, an Gründer und Startups als auch an Studenten aus den mediennahen Studiengängen der Würzburger Hochschulen.
Dieses Jahr unter anderem auf dem Programm: Storytelling im Messenger, Podcast, mobile VR, Mobile Marketing oder auch Print Follows Instagram.
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