Mit aktuellen Zahlen zum Audio-Streaming wartet der Digitalverband Bitkom auf – zum 40. Jubiläum der CD. Doch nicht nur Musik rufen wir heute lieber aus dem Netz ab: Der Podcast spielt inzwischen eine feste Rolle im Alltag der Menschen. Die Zahlen im Detail.
Dass die Audio-CD Mitte August ihren 40. Geburtstag gefeiert hat, dürften viele gar nicht registriert haben. So unbedeutend ist die silberne Scheibe für weite Teile der Bevölkerung geworden, dass sie bei vielen nur noch ein Dasein in verstaubten Kellerregalen fristet. Nachgekauft wird der Tonträger in Hartplastikhülle kaum noch. Dagegen gibt es zumindest einen gewissen Kult um die gute alte Vinylplatte, die einst von der "Compact Disc" verdrängt wurde.
Doch die Mitteilung des Digitalverbands Bitkom zum Jubiläum der CD offenbart interessante Zahlen. Sie verdeutlichen, wie sehr sich unser Hörverhalten in Sachen Musik geändert hat und damit auch die Musikindustrie selbst. "Mit 16,9 Milliarden US-Dollar wird mit Streaming weltweit mehr als dreimal so viel Umsatz generiert wie mit physischen Tonträgern, also CDs oder Schallplatten, die auf fünf Milliarden US-Dollar Umsatz kommen", weiß der Verband zu berichten.
Fakt ist: Inzwischen wird der Musikmarkt von Audio-Streaming dominiert. 91 Prozent der Deutschen zwischen 16 und 29 Jahren streamen Musik. Daneben besteht der Online-Musikmarkt noch aus Downloads und anderen Online-Musikdiensten, "die zusätzlich 1,1 Milliarden US-Dollar generieren", wie Bitkom weiter mitteilt.
Der Wendepunkt wird auf das Jahr 2017 datiert; seither werden im globalen Musikmarkt mehr Umsätze mit Audio-Streaming erwirtschaftet als mit physischen Tonträgern.
Auch in Deutschland ist Musik-Streaming dominant. Die Zahlen:
"Mit dem Streaming wurde der Traum der schier unendlichen, mobilen Musiksammlung Wirklichkeit. Dies hat auch das Hörverhalten verändert. Wurde früher bewusst eine CD eingelegt, übernehmen heute oft Algorithmen die Musikauswahl", fasst Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder die Veränderungen zusammen.
Musik ist nicht alles – im Hörsegment hat sich der Podcast einen dominanten Platz bei den Usern erobert, wobei das Genre erst im zweiten Anlauf große Erfolge feiern kann. Parallel hat der Digitalverband Bitkom zum Audio-Trend neue Zahlen vorgelegt, die auf einer repräsentativen Befragung unter mehr als 1100 Personen in Deutschland ab 16 Jahren basiert:
Nochmals zurück zur CD. Klar ist: Die Compact Disc ist ein Fall für Museen und Geschichtsbücher. Dort wird vermerkt sein, dass am 17. August 1982 in Langenhagen bei Hannover die weltweit erste industrielle Produktion von Musik-CDs mit dem Abba-Album "The Visitors" begann.
Sie wurde bereits im Sommer zuvor bei der Internationalen Funkausstellung in Berlin als Audiorevolution vorgestellt – wegen einer Klangqualität, die mit herkömmlichen Schallplattenspielern dieser Preisklasse unerreichbar war. Außerdem sei sie viel nutzerfreundlicher gewesen, erinnert Rohleder: klein, leicht und gut transportabel, verkratzte nicht so leicht und erstmals konnten einzelne Tracks unkompliziert angewählt werden. Darüber hinaus konnte man Musik erstmals ohne Qualitätseinbußen kopieren.
Ihren weltweiten Höhepunkt erreichte die CD laut der International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) im Jahr 2000: mit 2,4 Milliarden verkauften Exemplaren weltweit.
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