Im Superwahljahr 2021 und nach den Erfahrungen mit der Erosion der US-amerikanischen Demokratie in der gerade beendeten Ära des Twitter-Präsidenten Donald Trump gilt in besonderem Maße, Meinungsfreiheit und -vielfalt in der digitalen Medienwelt zu schützen. Die Medienanstalten, die seit Inkrafttreten des Medienstaatsvertrags im November 2020 erweiterte Aufsichtspflichten auch im Internet innehaben, haben daher eine Agenda für dieses Jahr vorgelegt. Die „Sicherstellung einer ungehinderten und verlässlichen Meinungsbildung“ stehe im Fokus, verkünden sie.
Mit Themenschwerpunkten gehen die Medienanstalten ins neue Jahr, das zweite, das geprägt sein wird von der Corona-Pandemie. Es gilt nach den Worten von Dr. Wolfgang Kreißig, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM), darum, „in diesen herausfordernden Zeiten Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt in der digitalen Medienwelt zu schützen“.
Gerade diese Krise habe „wie ein Brennglas die Relevanz einer vielfältigen Medienlandschaft für das Funktionieren unserer Demokratie vor Augen geführt“. Auch haben die Medienwächter im Superwahljahr 2021 die Aktivitäten von sozialen Netzwerken, Online-Plattformen und Influencern mit ihrer „enormen Reichweite in Bezug auf journalistische Inhalte“ im Visier.
Wichtig ist ein klares Ziel, zumal der Medienaufsicht mit Inkrafttreten des Medienstaatsvertrags im November vergangenen Jahres erweiterte Aufsichtspflichten auch im Internet übertragen wurde. Es gilt nun, den neuen Rechtsrahmen zu konkretisieren, Satzungen und Richtlinien herauszugeben und die neuen Zuständigkeiten zu fixieren. Auch wenn die Medienwächter*innen in ihrer Ankündigung ihren Handlungsspielraum „aufgrund der gescheiterten Erhöhung des Rundfunkbeitrags“ vorerst etwas reduziert darstellen, haben sie mehrere Punkte auf ihre Jahresagenda 2021 gesetzt:
Zu guter Letzt haben die Medienanstalten einen neuen Beauftragten für Medienkompetenz aus ihren Kreisen ernannt und die Arbeitsstruktur in den zwei Fachausschüssen „Regulierung“ und „Netze, Technik, Konvergenz“ gestrafft. Jochen Fasco, Direktor der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM), führe das Thema in neuer Funktion weiter – „um der zunehmenden Bedeutung von Medienkompetenz in der digitalen Welt gerecht zu werden und die Kooperation und Vernetzung in diesem Bereich zu vertiefen“.
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