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Das Auto - ein Ort der Mediennutzung

20. Oktober 2022

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Die Auffindbarkeit von Inhalten im Auto, die Wünsche der User und In-Car-Entertainment: Die Mediennutzung im vernetzten Auto der Zukunft ist bei den MEDIENTAGEN MÜNCHEN 2022 thematisiert worden. Im Rahmen des MedienNetzwerk-Bayern-Panels „Wie bringen wir die Inhalte auf die Straße?“ wurde darüber diskutiert, wann das Fahrzeug primär als "Place to go" für die Mediennutzung genutzt wird.

 

Dass die mobile Audionutzung ein großes Thema ist, machte bereits die On Track Studie 2021 des Journalismus Lab NRW deutlich. 67 Prozent der Befragten nutzen Audio mobil – vor allem für Radio- und Musikinhalte. Bei ganzen 88 Prozent der Radiohörer:innen verlief die mobile Radionutzung im Automobil. 

Was sich User künftig für die mobile Audionutzung wünschen?

Laut Studie vor allem die Merkfunktion für Inhalte und den transparenten Datenschutz für personalisierte Contents.

2022 neu hinzugekommen ist der Wunsch nach einer Auswahl basierend auf der Länge der Inhalte. Im Auto geht es 52 Prozent der User konkret um die einfachere Auffindbarkeit von Radiosendern. Bessere Steuerungsmöglichkeiten für Audioinhalte am Lenkrad beschäftigen ebenfalls knapp die Hälfte der Studien-Teilnehmer:innen.

„Vor allem geht es den Fahrenden um Klarheit und Übersichtlichkeit. Auch der besondere Wunsch nach Lokalnachrichten ist ungebrochen“, so Isabelle Krause, Referentin beim Journalismus Lab NRW.

Die In-Car-Entertainment Plattform ZYNC kommt direkt als Applikation ins Auto und bietet so Zugang zu über 30 Streaming Services sowie zu Videos, Gaming und Transaktionen. „Wir wollen neue Formen von Medien über das Radio hinaus anbieten, denn das Auto ist DIE Mega-Plattform für den Medienkonsum“, erklärte Philipp Timmen, Head of Partnerships Europe bei ZYNC im Rahmen der #MTM22. Die Zeit biete hier besonders große Chancen für den Medienkonsum – das Laden des Elektroautos, Wartezeiten, autonomes Fahren oder die Nutzung der Beifahrer:innen.

„Wir gehen noch dieses Jahr gemeinsam mit Mercedes auf die Straße – mit autonomen Fahrmöglichkeiten und der Option, währenddessen ZYNC zu nutzen“, erklärte der Experte. Die Nutzerperspektive dürfe man dabei nicht vergessen, ergänzte Dr. Bernd Riefler, CEO und Founder von veed analytics – einem Market Intelligence Unternehmen für die Videoindustrie. „Das, was die Kund:innen wollen, wird sich am Ende durchsetzen.“

 

Was die Zukunft bringt

„Wir müssen unseren USP schärfen, Nischen finden. Auch an den Beifahrer:innen müssen wir uns orientieren“, appellierte Isabelle Krause. „Im Audio-Streaming-Bereich machen wir bereits vieles richtig. Audio wird im Fahrzeug ganz anders, viel intensiver und fokussierter genutzt. Geschwindigkeit ist ein Thema, an dem wir arbeiten sollten“, so Timmen. Aktuell ist die volle Mediennutzung von ZYNC nur bei einer Geschwindigkeit bis zu 60 Stundenkilometer möglich.

Bernd Riefler zeigte sich sicher: Das Problem rühre daher, dass die Prioritäten technischer Entwicklung anderswo liegen. „Smart TVs zum Beispiel sind bereits viel weiter entwickelt“, so der CEO. Es ginge darum, Medieninhalte nicht wie aktuell nur für einen Automobilhersteller zu entwickeln, sondern sie übergreifend bereitzustellen. „Dann gibt es auch eine zentrale Skalierbarkeit der Kosten“, so Riefler.

Letztendlich sei die große Herausforderung, die komplette Mediennutzung im Auto global auszurollen und auf jedes Land anzupassen. „Das ist eine wahnsinnige Herausforderung – technisch und kommerziell“, schloss der Gründer. Zync sei bereits drauf und dran, erklärte Timmen. Außerdem sollten Hersteller die klare und schnelle Auffindbarkeit von Inhalten jederzeit gewährleisten, denn: „Die Zeit zum Auswählen ist im Auto stark begrenzt. Die Nutzerwünsche von heute sind daher noch relativ stark auf das Thema Audio bezogen.“

Wo es außerdem noch an Arbeit bedarf, sei die Sprachsteuerung, so Krause: „Diese ist noch nicht so funktional, wie sie sein sollte. Viele nutzen sie deshalb nicht oder nicht mehr.“

 

Wann liegt der Fokus im Auto auf Medienkonsum statt Fahrt?

Krauses Einschätzung nach werde der Entertainment-Faktor im Auto in circa fünf Jahren optimal gelebt. Riefler holte weiter aus: „Erst einmal müssen Menschen ein Auto haben. Eventuell setzt sich auch Car Sharing weiter durch, wodurch neue Chancen entstehen – genauso wie in der Bahn, wo wir immer mehr Screens sehen.“ Betrachte man nur die Automobilbranche, werde die mobile Mediennutzung wohl ab 2025 einen Sprung machen – wenn Hersteller sich auf ein gemeinsames Betriebssystem geeinigt haben, so Riefler.

Timmen blickte optimistischer in die Zukunft: „Im Audiobereich sind wir heute schon fast so weit. Viele nutzen das Auto zur Arbeit als eine Art meditative Erfahrung – als den besten Ort, um in den Tag zu starten und sich morgens den gewohnten Podcast anzuhören.“ Der audiovisuelle Bereich brauche noch ein wenig Zeit, um mehr Erlebnis im Auto zu schaffen. „In fünf Jahren sollten wir die Komponenten des Fahrzeugs anders nutzen und neu denken“, so ZYNC-Manager Timmen.

 


Die Zusammenfassungen wichtiger Panel-Diskussionen sowie Bildmaterial der 36. MEDIENTAGE MÜNCHEN stehen in der Mediathek der Medientage-Homepage und auch im Blog der Medientage bereit.

MTM22-Gipfel-Abspannbild


Die Medienthemen können auch gehört werden: im Podcast der Medientage München.

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