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"Digitale Technologien müssen kreativ genutzt werden"

22. Oktober 2019

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Dörte Spengler-Ahrens zählt zu den Top-Werberinnen Deutschlands. Die Kreativ-Geschäftsführerin der Agentur Jung von Matt ist Präsidiums-Mitglied des Art Directors Club (ADC), dem wichtigsten Verband der Deutschen Werbeindustrie.
Als JvM-CCO und langjährige ADC-Vizepräsidentin hat Dörte Spengler-Ahrens den Paradigmenwechsel der Kommunikationsbranche durch die Digitalisierung hautnah miterlebt. Doch kann Big Data gut gemachtes Handwerk ersetzen bzw. verdrängen? Im Rahmen der 33. Medientage München vom 23. bis 25. Oktober 2019 lässt sich die Kreative auf die Frage ein: Tech kills skills?

 

Wieviel Mensch steckt in der Werbung aus dem Hause Jung von Matt/Saga?

Ganz viel Mensch. Denn es geht um Menschen und ihre Gefühle. Menschen wollen Menschen sehen und ihre Geschichten hören. Menschen kaufen Produkte nicht rational, sondern emotional. Wir Menschen sind emotionale Geschichtenrezeptoren - keine rationalen Argumentprozessoren.

 

Wie hält Ihr Team die Balance zwischen Kreation und digitaler Technologie, die immer mehr auch die Agenturwelt erobert?

Das ist keine Balance, sondern ein fruchtbares Zusammenwirken - die digitalen Technologien müssen natürlich kreativ genutzt werden. Sie können nicht losgelöst eingesetzt werden, wenn sie wirksam sein sollen - also Menschen bewegen.

 

Was ist aus Ihrer Sicht eine sinnvolle digitale Ergänzung der kreativen Arbeit?

Technologien und Daten, die uns helfen, noch zielgerichteter Menschen anzusprechen.

 

Sie kämpfen seit mehr als 20 Jahren für herausragende Ideen in der Kreation. Ist das heute für Sie ein härterer Kampf als Ende der 1990er Jahre?

Nein - es ist immer derselbe. Große Ideen brauchen Mut. Und Kritik wird immer noch als intelligenteres Feedback angesehen als einfaches Gutfinden oder gar Begeisterung.

Das einzig Positive: Mittlerweile ist tatsächlich wirklich überall angekommen, dass kreative Lösungen mehr wirken als unkreative, die auf Penetration setzen. Da hat die digitale Transformation der Gesellschaft sehr geholfen. Damit einher geht auch Vertrauen in Kommunikationsdienstleister, die erwiesenermaßen damit erfolgreich sind.   

 

Sie sprechen über den Status quo. Wie könnte Ihre Antwort auf die Eingangsfrage in 5 Jahren lauten?

Der Mensch ist das zentrale Element in der Kommunikation. Und seine emotionalen Entscheidungen bestimmen alles. Das bedingt unser Handeln und die Ansprache. Kurz gesagt: unterhalten oder untergehen.

 

Große Ideen brauchen Mut.

Dörte Spengler-Ahrens

 

Dörte Spengler-Ahrens wird den zweiten Tag der 33. Medientage München am 24. Oktober 2019 als Diskussionsteilnehmerin des Workshops "Tech kills Skills? Marketing im Spannungsfeld zwischen Kopf und KPI" begleiten. 

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