Simon-Kucher hat erneut den Bewegtbild-Markt durchleuchtet. Zentrale Erkenntnisse dazu, wie sich Streaming entwickelt, lauten in diesem Jahr: "Mehr Abos, mehr Screenzeit. Trotzdem glauben Deutsche, dass sie zu viele Dienste nutzen und zu viel ausgeben.“ Die Studie gibt zudem Überraschendes preis. Eine Übersicht.
Eines ist sicher: Der Streaming-Markt bleibt in Bewegung und der Faktor Mensch macht den Anbietern immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Wie aus der neuen Ausgabe der jährlich aktualisierten "Simon-Kucher Streaming Studie" hervorgeht, haben sich einige Vorzeichen im Markt in den vergangenen zwölf Monaten geändert.
Es werden wieder höhere Preise akzeptiert
Offenbar hat die Inflation im vergangenen Jahr die Abonnent:innen auch an höhere Preise für ihren Medienkonsum gewöhnt, mutmaßt das Simon-Kucher-Team um Lisa Jäger. Der Boom der Bezahl-Abos zeige sich ebenfalls an der veränderten Zahlungsbereitschaft, heißt es in der neuen Ausgabe der Studie.
"Obwohl das Gesamtbudget für Streaming-Dienste von 25 auf 23 Euro leicht sinkt, steigt das Budget pro Abo von 10 auf 16 Euro stark an“, lautet ein zentrales Ergebnis. Weil das Gesamtbudget aber nur ein Abo dieser Preisklasse zulasse, bleibe der Streaming-Markt umkämpft.
Immer noch mehr Screenzeit …
Jeder Vierte (25 Prozent) streamt laut der Simon-Kucher Streaming-Studie mehr als im Vorjahr. Der hohe Stellenwert von Streaming unter Deutschen wird auch deutlich, weil bei einem Großteil der User (61 Prozent) der Studie zufolge die Streaming-Dauer konstant hoch bleibt.
"Nur 14 Prozent haben ihren Streaming-Konsum reduziert“, heißt es weiter. Für die Simon-Kucher-Managerin Lisa Jäger sind die Werte ein Beleg dafür, dass Netflix und Co. aus dem Alltag der Deutschen „nicht mehr wegzudenken" sei.
Auf den Kampf um User reagieren die Anbieter unterdessen mit mehr Kooperation auf den verschiedensten Ebenen.
Am kontinuierlichen Zuwachs an werbefinanzierten Streams (AVoD, FAST) wird auch das Ergebnis der Simon-Kucher-Streaming-Studie wenig ändern. Gilt es doch, mehr Erlöse für noch mehr hochwertige Inhalte zu erzielen, um beim Publikum bestehen zu können. Auch soll die Nachfrage im Werbemarkt nach digitalen Umfeldern im Bereich Bewegtbild bedient werden. Neue Partnerschaften bei Inhalten, bei Produktion und bei Werbung bzw. AdTech zeugen von dem Trend hin zu mehr Kooperationen.
Für die repräsentative "Simon-Kucher Streaming Study 2024" wurden im April und Mai von der Unternehmensberatung zusammen mit dem unabhängigen Marktforschungsinstitut Walr 12.163 Konsument:innen in zwölf Ländern weltweit (Deutschland: n=1.002) befragt. Im Fokus standen dabei unter anderem das Streaming-Verhalten, Inhaltspräferenzen und Zahlungsbereitschaft. Die geschilderte Ergebnisse der Studie beziehen sich auf den deutschen Markt.
Weitere Details aus der Befragung wird Simon-Kucher im Sommer veröffentlichen.
Die Zusammenfassungen wichtiger Panel-Diskussionen sowie Bildmaterial der 37. MEDIENTAGE MÜNCHEN stehen in der Mediathek der Medientage-Homepage und auch im Blog der Medientage bereit.
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