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Traveller: "So ein Heft hat eine hohe Wertigkeit"

5. Juni 2025

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Condé Nast hat das Reisemagazin Traveller im vergangenen Herbst gestartet. Seither sind fünf Ausgaben erschienen. Zeit für eine erste Bilanz. Dennis Braatz, Head of Editorial Content, spricht im Interview über den Glamour-Faktor seines Jobs, was die besondere Herangehensweise an die Themen ist und für welche Story die Redaktion bereits mit einem Preis ausgezeichnet wurde.

 

Herr Braatz, Condé Nast hat im vergangenen September den Traveller auf den deutschen Markt gebracht – mit Ihnen als Chefredakteur. Sicherlich beneiden Sie viele um Ihren Job. Sie reisen um den Globus, liegen an den schönsten Stränden der Welt, übernachten in den besten Hotels. Wie glamourös ist Ihr Job tatsächlich?

Es stimmt schon, mein Team und ich sind viel unterwegs, aber Reisen ist für uns nicht gleichzusetzen mit Urlaub.

Es geht nicht darum, dass wir uns eine schöne Zeit machen, sondern darum, dass wir alles tun, damit unsere Leserschaft auf Reisen eine gute Zeit hat. Also ganz so glamourös ist es vielleicht nicht, wie man sich das vorstellen würde.

 

So ein Heft hat eine hohe Wertigkeit, das hebt man sich auf, liest und blättert es immer wieder durch.

Dennis Braatz

 


Was hat den Verlag eigentlich dazu veranlasst, in Zeiten hoher Papierpreise und aufwändigen Vertriebs auf das "Old-School-Medium" Print zu setzen?

Zum einen ist Condé Nast Traveller eine globale Marke und wird in den bestehenden Märkten als 360-Grad-Marke gedacht. Da ist das gedruckte Heft selbstverständlicher Bestandteil. Und da es in Deutschland ein besonders großes Interesse für das Thema Reisen gibt, war es an der Zeit, die Marke auch hier zu launchen.

Zum anderen ist Print immer noch der richtige Kanal für opulente Fotostrecken und umfangreiche Reportagen. So ein Heft hat eine hohe Wertigkeit, das hebt man sich auf, liest und blättert es immer wieder durch.

 

Für den Launch der Marke haben Sie das hybride Modell, also den zeitversetzten Launch von Print und Digital gewählt. Warum?

Condé Nast Traveller Germany_Cover_Ausgabe 0124_© Alixe Lay_KintzingWir haben Social Media, die Webseite und den Newsletter bereits im Juli gestartet und das Heft dann im September in den Handel gebracht.

So konnten wir über die digitalen Kanäle Interesse für die Marke wecken und auch für das Heft, das dann zwei Monate später erschien (Cover: Alixe Lay Kintzing).

 

Es gibt in den deutschen Zeitschriftenregalen schon ein paar andere Reisetitel, die ebenfalls auf Luxus- und Lifestyle-Reiseberichterstattung setzen. Wie heben Sie sich mit dem Traveller ab?

Unser Motto ist "The World made local", das bedeutet, wir reisen mit unseren Geschichten immer einmal um die Welt und bringen die Welt so an einem Ort zusammen. Wir sind aber auch vor unserer eigenen Haustüre unterwegs.

Die Mischung aus globalen, nationalen, lokalen und sogar auch hyperlokalen Themen, das ist unsere besondere Herangehensweise.

Jede Redaktion strebt nach dem für ihre Leserschaft perfekten Themen-Mix.

Dennis Braatz

 

 
Wie viel Inhalt stammt aus anderen Ausgaben und wie viel ist Made in Munich?

Der Traveller erscheint in acht Märkten, die völlig gleichberechtigt agieren. Wir sind im ständigen Austausch, initiieren auch selbst Themen, wie jetzt kürzlich eine große Reportage über Albanien.

Wir haben das Thema in die Runde mit eingebracht und sofort haben sich ein paar Kolleg:innen angeschlossen. Das funktioniert genauso auch anders herum. Letztlich strebt jede Redaktion nach dem für ihre Leserschaft perfekten Mix.

 

Nach welchen Gesichtspunkten wählen Sie die Beiträge für die verschiedenen Kanäle aus?

Condé Nast Traveller Cover 0325 © Chris SchalkxIm Heft (aktuelle Ausgabe links; Chris Schalkx) bringen wir eher die aufwändiger erzählten Geschichten, also beispielsweise längere Reportagen. Im Digitalen liegt der Schwerpunkt auf unseren Destination Guides. Das bedeutet, dass wir für ein bestimmtes Reiseziel die wichtigsten Hotels, die besten Restaurants, Aktivitäten oder die coolsten Bars kuratieren.

Eine der aktuell meistgefragten Geschichten auf unserer Webseite ist eine über die schönsten Strände der Ostsee. Auf Social Media geht es um Inspiration und um Tipps für die Reisevorbereitungen.

 

Welchen Stellenwert hat das Digitale?

Wir sehen die Kanäle völlig gleichberechtigt, es gibt keine Trennung. Auch unser Team, aktuell bestehend aus zwölf Mitarbeitenden, arbeitet sowohl für Print als auch für digital, obschon es natürlich auch Kernkompetenzen gibt.

 

Die "Hot List" und die "Gold List" sind feste Bestandteile im Heft. Was ist darunter zu verstehen und wie werden die Listen kuratiert?

Das sind unsere Bestenlisten. Bei der "Gold List" handelt es sich um eine Liste der besten Hotels, die wir in den vergangenen 12 Monaten besucht haben. Die Auswahl wird von den internationalen Redaktionsmitgliedern kuratiert.

In der "Hot List" finden sich die wichtigsten Neueröffnungen in einem Jahr. Aus den Nominierungen erfolgt intern eine Auswahl, aus der die Listen erstellt werden. Diese veröffentlichen wir dann zunächst über alle Märkte online und dann im Printmagazin.

 

Eines unserer Best-Performer-Videos hatte rund 1,5 Millionen Views auf Instagram.
Dennis Braatz

 


Das Heft ist seit dem Launch fünf Mal erschienen. Wie war die Resonanz im Lesermarkt?

Wirklich sehr gut! Sowohl bei Print, als auch bei Digital verzeichnen wir seit dem Start ein stetiges Wachstum. Auflagenzahlen kann ich nicht nennen, ich kann aber sagen, dass wir auf Instagram inzwischen 16.200 Follower haben, eines unserer Best-Performer-Videos hatte rund 1,5 Millionen Views.

Was uns besonders freut: Wir haben unter anderem mit unserer Geschichte zum Ahrtal den European Publishing Award in der Kategorie "Magazine Story of the Year" gewonnen. Sie trug den Titel "Herzlich wiederkommen" und sollte die Leserschaft dazu inspirieren, die nach der verheerenden Flut endlich wieder florierende Region als Urlaubsziel neu zu entdecken.

Das Video über Handwerker im Erzgebirge, die traditionelle Weihnachtsdekoration herstellen, war für den international renommierten Webby-Award nominiert. Es knüpfte inhaltlich an unsere Printreportage aus der zweiten Ausgabe an.

 

Wie sehr profitiert Ihr Anzeigengeschäft vom internationalen Verbund?

Wir sind Teil eines globalen Netzwerkes, das hilft uns. Und es gibt Kooperationen innerhalb der acht Märkte, wovon wir profitieren. Gleichzeitig haben wir aber auch das lokale Geschäft aufgebaut.

Für Condé Nast Germany ist der Traveller die perfekte Ergänzung im Portfolio.

 

Zur Person:

Dennis Braatz (Foto oben: Pat Domingo) ist Head of Editorial Content vom Condé Nast Traveller Germany. Seit über zehn Jahren arbeitet er als Redakteur, Autor und Content-Stratege im Print- und Digitalbereich und verfügt über einen umfassenden Background in der Luxusbranche. Seit 2022 schreibt Braatz frei für verschiedene meinungsführende Titel im Markt, darunter Welt am Sonntag, Icon, Süddeutsche Zeitung, NZZ, AD Architectural Digest, Glamour und Stern.
2023 erarbeitete er gemeinsam mit dem international agierenden Denim-Label Closed im Gestalten Verlag ein Kochbuch, das die Tradition der italienischen Küche und gegenwärtige Lifestyle-Strömungen zusammenbringt.
Von 2018 bis 2022 war Dennis Braatz Fashion Features Director bei VOGUE Germany. In dieser Zeit verantwortete er nicht nur alle Mode-Inhalte, er war auch federführend für redaktionelle Projekte und Kampagnen wie "VOGUE loves Kampen" oder "VOGUE Next".
Braatz studierte Modejournalismus und Medienkommunikation an der AMD Akademie Mode & Design in München, wo er zwischenzeitlich auch als Dozent lehrt.


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