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TV und YouTube: Wie sich zwei Welten vermischen

22. April 2021

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Es gibt sie immer öfter, die Protagonist:innen aus beiden Mediensphären. Mirko Drotschmann etwa ist als YouTuber und TV-Moderator bekannt. Aus guten Gründen. Ein Einblick in „Next Generation Audience“ – und mehr davon am 27. April 2021 beim Medientage Update.

Die aktuellen Ergebnisse der jährlichen Deloitte-Studie zu digitalen Medientrends dürfte TV- und Filmemachern durchaus Sorgen über die Zukunft ihres Metiers bereiten. Mehr noch: Die Generation der heranwachsenden Zuschauer:innen, die zwischen 1997 und 2007 Geborenen der GenZ, halten sich der Analyse zufolge sogar vom allseits beliebten Streaming fern.


Nur jede:r Zehnte der 2000 jungen US-amerikanischen Befragten gab im Februar an, dass das Ansehen von Bewegtbildinhalten zu Hause die bevorzugte Form der Unterhaltung sei. Dabei liegt diese Freizeitbeschäftigung – gerade während der Corona-Beschränkungen – bei allen anderen Generationen auf Platz 1. Die GenZ spielt laut der Deloitte-Befragung lieber Videospiele (26 Prozent) und streamt Musik (14 Prozent).

Die Bewegtbildbranche ist alarmiert. Doch bauen inzwischen diverse Medienmarken diesem radikalen Wandel des Freizeitverhaltens künftiger Zielgruppen vor, unter anderem mit einem Tanz auf mehreren Hochzeiten. Dabei sind die Protagonist:innen in beiden Metiers daheim, im Fernsehen wie im Streaming beziehungsweise bei YouTube. Das öffentlich-rechtliche Angebot Funk ist ein Beispiel dafür, zunehmend öffnet sich auch ein TV-Klassiker wie das ZDF diesem Weg. Zu den Grenzgänger:innen zählt Mirko Drotschmann. Schüler:innen kennen den 35-Jährigen als klugen Nachhilfe-Garanten mit den Kanälen MrWissen2go und MrWissen2go Geschichte auf YouTube. Fans der ZDF-Reihe „Terra X“ ist der Moderator ebenso bekannt.

 

Neues Verständnis von Journalismus

Drotschmann, der kürzlich als „Innovation Expert“ bei einer Veranstaltung des Media Lab Ansbach zu Gast war, steht für eine neue Form von Journalismus. Er absolvierte ein klassisches Volontariat beim SWR. Seit 2005 ist Mirko Drotschmann als Journalist tätig; 2018 gründete er die Produktionsfirma objektiv media GmbH mit Sitz in Nierstein bei Mainz, mit der er Videoformate für Sender, Institutionen und Unternehmen produziert. Aber eben auch für YouTube.

Sein zweiter Kanal, Mr Wissen2Go Geschichte, entstand erst mit Eintritt ins Funk-Reich im Jahr 2017. Seither verfügt Drotschmann über ein fixes Monatsbudget, das sein Team finanziert. Gut gefällt ihm der Grundgedanke bei Funk, dass sich Online-Aktive gegenseitig vernetzen und dann auch zusammenarbeiten sollen. So hat der Autor gerade ein Projekt mit Game Two umgesetzt, die Geschichte der Games.

Man muss dorthin, wo die Leute sind. Mirko Drotschmann

Mirko Drotschmann lebt dieses neue Verständnis von Journalismus, wie er bei dem Media-Lab-Ansbach-Event deutlich machte: „Man muss dorthin, wo die Leute sind.“ Es gebe gute Gründe dafür, als Medienmarke nicht nur klassische Kanäle zu bespielen. Er verwies auf die JIM Studie 2020, wonach Googles Videoplattform YouTube weiterhin federführend bei der Informationsvermittlung Jugendlicher sei. Die wichtigsten Impulsgeber der Jungen seien YouTuber wie KSI oder PewDiePie,

 

Steile Lernkurve auf YouTube

Rund ums „Influencing“ haben sich weitere Berufsfelder entwickelt, die auch Drotschmanns Team mit 35 Mitarbeiter:innen in Rheinland-Pfalz prägen. „Es ist nicht mehr so abstrakt, für diesen Bereich zu arbeiten“, sagte der Journalist mit Blick auf klassisch ausgebildete Kollegen. Der Funk-Autor mag es, „in verschiedenen Welten unterwegs zu sein“.

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Doch wer beide Welten bespielt, muss auch die neuen Regeln kennen: YouTuber müssten ihre Inhalte zusätzlich stets neu vermarkten, das Monitoring begleiten, nacharbeiten, wo Inhalte gesehen, aber auch nicht gesehen werden, so der Produzent. Die Lernkurve ist demnach steil: Ihm zufolge ist die YouTube-Analyse eine gute Schule, die viel Wissen darüber vermittelt, welche Inhalte interessieren und wie Videos entwickelt werden müssen. Drotschmann: „Du musst dir bei YouTube – anders als im TV – bei jedem Stück die Aufmerksamkeit erkämpfen.“ Für die Zukunft des Journalismus prognostizierte Drotschmann: „Es wird sich noch viel mehr vermischen.“ Bei ihm selbst kommt neuerdings noch ein Podcast dazu. 

In immer mehr LinkedIn-Profilen dürften künftig als Tätigkeitsfeld Fernsehen UND YouTube stehen. 

 


Die Corona-Pandemie hat in Sachen Digitalisierung einen großen Schub ausgelöst. Aus der Situation entstanden innovative Ideen, Projekte, Strategien und Geschäftsmodelle, die die verschiedensten User ansprechen. Über „Next Generation Audience: Was wollen junge Zielgruppen und wie erreicht man sie?“ werden, Mirko Drotschmann und Inger Paus, Geschäftsführerin Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation sowie Vorsitzende der Geschäftsführung Vodafone Stiftung Deutschland am 27. April 2021 sprechen. Wo? Beim MEDIENTAGE Update– kostenfrei und online only!

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Du interessierst dich für Themen rund um die Medienbranche? Dann findest du hier im Blog der Medientage München noch mehr Lesenswertes. Zudem kannst du Medienthemen auch hören: im neuen Podcast der Medientage München.

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