Nach enormen Reichweiten-Ausschlägen während des Lockdowns im Frühjahr hat Deloitte nun die Mediennutzung im „New Normal“ durchleuchtet. Zentrales Ergebnis: Die Corona-Pandemie wirkte wie ein Katalysator. „Digitale, qualitativ hochwertige Inhalte werden stärker genutzt und zugleich beschleunigt sich der Rückgang bei traditionellen Medienangeboten.“
Zu den Medien, die nachhaltig vom Corona-Peak mit gesteigerter Nutzung während des Lockdowns ab Mitte März profitieren, gehören eher weniger die klassischen Angebote. Dafür haben vor allem Podcasts und Streaming-Plattformen ihre Fangemeinde vergrößert. Das wird im Rahmen der dritten Welle des Deloitte Media Consumer Survey 2020 namens „Mediennutzung im New Normal“ deutlich. Dafür haben die Unternehmensberater in der letzten Juniwoche 2000 deutsche Konsumenten zu ihrem Mediennutzungsverhalten interviewt.
Die passenden Vergleichswerte liefern zwei separate Befragungen Ende März, also mitten in der Corona-Krise, sowie ohne Einflüsse von Covid-19 im Februar 2020. „Alle drei Surveys folgen der exakt gleichen Methodik und wurden als Online-Erhebung durchgeführt. Eine Gewichtung nach Altersgruppen und Geschlecht stellt dabei repräsentative Ergebnisse sicher“, versichert Deloitte.
Über alle Angebote hinweg betrachtet hat sich laut Deloitte „knapp ein Drittel der enormen Zuwächse aus der Zeit der Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen als nachhaltiger Effekt erwiesen“. 32 Prozent der Zuwächse aus dem Lockdown sind demnach bislang erhalten geblieben. Allerdings haben die Forscher Ende Juni ein differenziertes Bild vorgefunden und „nachhaltiges Wachstum bei der Mediennutzung“ nur in bestimmten Bereichen registriert.
„Nach dem Peak im März 2020 ist die Mediennutzung wieder spürbar zurückgegangen – allerdings längst nicht bei allen Angeboten.“ Deloitte
Digitale Qualitätsinhalte profitieren demnach nachhaltig, „während traditionelle lineare Angebote weiter unter Druck bleiben“, wie es heißt.
Die Veränderungen der einzelnen Gattungen:
Die Ergebnisse der dritten Befragungswelle des Deloitte Media Consumer Survey legen diese Punkte nahe:
„Denn praktisch ausschließlich digitale Angebote verzeichnen eine nachhaltig steigende Nachfrage“, hebt Deloitte hervor. Die Krise erweise sich zugleich als Chance für Bezahlinhalte. Denn: „25 Prozent der Befragten geben an, dass ihre Zahlungsbereitschaft für digitale Premiuminhalte in der Pandemie gestiegen ist. 14 Prozent der Mediennutzer haben seit dem Lockdown neue Bezahlabonnements abgeschlossen“, heißt es in dem Werk.
Als zentralen Punkt heben die Deloitte-Forscher noch die Inhalte hervor: „Absolut erfolgskritisch für Medienunternehmen sind Qualitätsinhalte, starke Medienmarken sowie eine Berichterstattung, die für Glaubwürdigkeit, Seriosität und gute Unterhaltung steht. Dies sind Qualitäten, die auch nach der Pandemie gefragt sein werden.“
Hier kann das „Media Consumer Survey 2020: Mediennutzung im New Normal“ angefordert werden.
Sie interessieren sich für Themen rund um die Medienbranche? Dann finden Sie hier im Blog der Medientage München noch mehr Lesenswertes.