<img height="1" width="1" style="display:none" src="https://www.facebook.com/tr?id=378011886408079&amp;ev=PageView&amp;noscript=1">
MTM24_Blog_Header_1903x853_V3

Lokalrundfunktage 2025: Was wir mitnehmen

26. Juni 2025

Blog Updates abonnieren und informiert bleiben!

Kein Spam, versprochen! Sie erhalten nur Emails mit Updates von unserem Blog.

Lokalfunk als demokratischer Grundpfeiler, Wendepunkte und neue Wege: Zwei Tage lang hat die Zukunft von lokalem Radio und Fernsehen im Mittelpunkt der #LRFT25 gestanden. Mit dem Liveblog haben wir die Sessions und Masterclasses begleitet. Mit KI haben wir hier eine kleine Auswahl zu den wichtigsten Impulsen getroffen und kuratiert.


Lokale Medien sind ein wertvoller Baustein der Demokratie. BLM-Präsident Dr. Thorsten Schmiege betonte zur Eröffnung der 33. Lokalrundfunktage im NCC Mitte der NürnbergMesse die besondere gesellschaftliche Rolle des Lokalfunks. Die größte Stärke des lokalen Rundfunks liege darin, dass er mit den Menschen spreche, 'nicht über sie', und ihnen respektvoll eine eigene Meinungsbildung zutraue." Er definierte Heimat als "Verbundenheit zu Menschen einer Region" mit lokalem Rundfunk als Teil dieser Heimat.

Historischer Wendepunkt: Digital holt zu analog auf
Die Funkanalyse Bayern 2025 zeigt einen Meilenstein der Mediengeschichte: Zum ersten Mal nutzen genauso viele Menschen digitale Empfangswege wie das traditionelle UKW-Radio. Die Zahlen sprechen für sich: 34 Prozent der Bevölkerung hören werktags über DAB+ Radio, was 44 Prozent aller Radiohörenden entspricht. Lokalradios ohne UKW-Verbreitung verzeichnen sogar 23 Prozent Wachstum auf 284.000 tägliche Hörer:innen.
Und: Obwohl die Zuschauerzahlen leicht rückläufig sind (671.000 werktags gegenüber 746.000 in 2024), behauptet sich das bayerische Lokalfernsehen erfolgreich. 17:30 SAT.1 Bayern verzeichnet sogar Wachstum mit einer Tagesreichweite von 468.000 Zuschauenden (von 435.000 in 2024).

Zentrale Herausforderungen bleiben bestehen
Als Hauptprobleme identifizierte der BLM-Präsident "Sichtbarkeit und Finanzierung in der digitalen Medienwelt." Als Lösungsansätze setzt er auf "die Arbeit auf Augenhöhe mit Menschen, öffentlich-rechtlichem Rundfunk und Plattformen" sowie konkrete Projekte wie WOTSCH.TV und das KI-Kompetenzzentrum KI.M.

Radio als Ökosystem statt lineares Medium
Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder appellierte an die Branche: "Man muss im Social-Media-Bereich viel stärker werden, das ist in Zukunft unerlässlich! Auch der Herausforderung KI müssen sich Sender stellen. Gebt den Ideen Raum und seid so kreativ wie vor 40 Jahren!“
BLM-Präsident Schmiege fasste die Transformation zusammen: "Radio ist ein Baustein und darum herum entsteht ein riesiges Gebäude. Social Media ist nicht nur Teaser, sondern Teil dieses Ökosystems." Die Konsequenz: "Wenn Nutzer auf TikTok sind, muss es unsere Aufgabe sein, dort zu sein."

 

Lokal. Lokal. Lokal.
James Neish, CEO von Radio Gibraltar, brachte eine starke Botschaft in seiner Keynote mit: "Change almost never fails because it's too early. It almost always fails because it's too late." Seine Erfolgsformel basiert auf fünf Säulen: Local, Originality, Community, Audiences und Live. Neishs eindringlicher Appell: "Do NOT tell me we are local. SHOW me we are!" - echte Präsenz vor Ort ist wichtiger als perfekte Bilder.
Tim Lauth von The Radio Group betonte die Bedeutung echter Präsenz: "Wir sind vor Ort und das fällt auf, vor allem aber, wenn wir mal nicht da sind." Gleichzeitig warnte er: "Das ist natürlich personalaufwendig."


Podcasts überholen Radio in der jungen Zielgruppe.
Und Benjamin Hartwich von Life Radio warnte daher die Radioschaffenden eindringlich: "Das sollte uns Sorgen machen." Besonders alarmierend: "Im Auto wachsen Musikstreaming und Podcasts weiter. Wenn diese Bastion des Radios fällt, müssen wir uns Sorgen machen." Die zentrale Herausforderung für Radio ist und bleibt das Gewinnen junger Hörer:innen.

Menschliche Intelligenz schlägt KI
BLM-Präsident Schmiege stellte mehr als einmal klar: "Menschliche, nicht künstliche Intelligenz mache lokalen Rundfunk wertvoll." Als Zukunftsfelder definiert er Kooperation für Vielfalt, Relevanz durch Lokalität und Glaubwürdigkeit sowie intelligenten KI-Einsatz - jedoch immer mit dem Menschen im Mittelpunkt.

WOTSCH.TV als Antwort auf globale Plattformen
Der Start von Bayerns neuer Medienplattform WOTSCH.TV im Rahmen der #LRFT25 markiert einen wichtigen Schritt zur digitalen Unabhängigkeit.
"Die Plattform steht exemplarisch für unsere Zielsetzung, regionale Inhalte im digitalen Raum sichtbar und zugänglich zu machen – unabhängig von globalen Plattformstrukturen", so Medienminister Dr. Florian Herrmann. Alle 14 bayerischen Lokal-TV-Anbieter kooperieren erstmals auf einer gemeinsamen Plattform.

Kooperation als Überlebensstrategie
Antenne-Bayern-Chefin Valerie Weber stellte fünf konkrete Kooperationsbereiche vor: "Vielfalt lebt nicht vom Alleingang, sondern von starken Allianzen." Ihre Vision: Geteilte Nachrichtenslots, Lokalreporter-Netzwerke, gemeinsame KI-Initiativen, geteilte Marktforschung und landesweite Vermarktungskonzepte. "Wir müssen aufhören zu konkurrieren und Synergien schaffen!"

Wichtiges für Verkauf und Programm.
Beim Einsatz von KI im Radio sollten Messbarkeit und Kreativität Hand in Hand gehen. Sender, die auf Social Media überzeugen wollen, sollten Authentizität und Dialog höher einstufen als Perfektion. Promotions funktionieren, wenn sie Erlebnisse schaffen statt Pflichtübungen abzuarbeiten. Für Sales gilt: Emotionale Bindung gewinnt gegen reine Fakten-Präsentation.


Die wichtigsten Learnings für Lokal-TV.
Streaming ist nicht mehr optional. Denn über 50 Prozent der Zuschauenden nutzen bereits zeitversetztes Fernsehen. Kooperation schlägt Konkurrenz: Gemeinsame Plattformen wie WOTSCH.TV schaffen Synergien.
Lokaler Content ist der USP: Was globale Anbieter nicht können, wird zum Wettbewerbsvorteil. Dr. Michael Müller (ProSiebenSat.1) sieht die neue Kooperation zwischen Joyn und bayerischen Lokalsendern als Win-Win: "Regionales, Lokales – das ist der USP, das machen Netflix oder TikTok noch nicht."
"Egal, ob wir klein oder groß sind: Wir sind in einer neuen Phase und können mit den alten Methoden nicht mehr überleben", fasst Müller die Situation zusammen. Und Multichannel ist Pflicht: Ein Ereignis muss für alle Kanäle aufbereitet werden!

Die Lokalrundfunktage nochmals durchleben? Machbar dank Liveblog. Hier geht es lang!

 


Die Zusammenfassungen wichtiger Panel-Diskussionen sowie Bildmaterial der 38. MEDIENTAGE MÜNCHEN stehen in der Mediathek der Medientage-Homepage und  im MTM-Blog bereit. Dort kann auch der wöchentliche Blog-Newsletter abonniert werden.

MTM24_Abspann

Die Medienthemen können auch gehört werden: im Podcast der MEDIENTAGE MÜNCHEN.

Alle Posts

Blog Updates abonnieren und informiert bleiben!

Kein Spam, versprochen! Sie erhalten nur Emails mit Updates von unserem Blog.

Kommentare

Blog Updates abonnieren und informiert bleiben!