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Medien nehmen Innovationen aus der Corona-Krise mit

29. Juni 2020

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In der Corona-Phase haben viele Medienanbieter auf Notbetrieb umgestellt. Aus Gründen des Social Distancing, aber auch, weil Umsätze weggefallen sind und Teams in Kurzarbeit geschickt werden mussten. Not macht bekanntermaßen erfinderisch: Die Pandemie wurde auch eine Zeit der Innovationen. Wie wertvolle Learnings über diese Phase hinaus die Medienbranche entscheidend prägen können, stand im Mittelpunkt des 7. Medieninnovationstags der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und des MedienNetzwerkBayern.

In der aktuellen Krise haben viele Medienhäuser die "Digitalisierung im Turbo-Gang" durchgemacht, wie BLM-Präsident Siegfried Schneider formulierte. Seine Hoffnung: "Corona wird hoffentlich gehen, die neuen Ideen werden bleiben." Die entstandenen Innovationen sollten so gefördert werden, dass viele sie nutzen könnten. Schneider appellierte an die Branche, jetzt mit Experimentierfreude und Know-how am Ball zu bleiben.

Woran es sich anzuknüpfen lohnt, veranschaulichten beim virtuellen Medieninnovationstag diverse Medienmacher mit ihren Best-Practice-Beispielen. Darunter Beispiele aus den Bereichen Audio und Video. Johanna Leuschen etwa hat gemeinsam mit ihren Kollegen beim Audio Think Tank des NDR in Hamburg in der Corona-Phase viele neue Podcast-Formate entwickelt, darunter das "Coronavirus-Update" mit dem Virologen Christian Drosten. Die Liebe zum Podcast hätten viele Redaktionen der Hamburger ARD-Anstalt seit März entdeckt; viele neue Inhalte aus dem Haus seien nun als Audio-Variante am Start. "Angebot und Nachfrage haben gut harmoniert", fasste Leuschen, die aus dem Team der jungen NDR-Welle N-Joy kommt, die vergangenen drei Monate bei der Videokonferenz zusammen.

Johanna Leuschen verschwieg auch nicht, dass der Think Tank seit Jahren Vorarbeit geleistet hatte. Eine Basis war ergo geschaffen, als Mitte März Corona über Deutschland hereinbrach. So konnte der NDR die inzwischen mit zwei Grimme Online Awards ausgezeichnete Podcast-Reihe mit Drosten innerhalb von nur vier Arbeitstagen von Konzept bis Sendestart umsetzen. Der Preis für so viel Einsatz, Schnelligkeit und Flexibilität: 54,5 Millionen Abrufe zählen die Hamburger für die 50 Folgen "Coronavirus-Update"!

blm-mi-leuschenJohanna Leuschen vom NDR (Screenshot).

Hinter einem weiteren Best-Practice-Beispiel steckte der Audio Think Tank des NDR: So ist "Fighting Corona" mit Tobi Schlegel im März direkt aus dem Homeoffice entstanden. Seither spricht der Moderator und ausgebildete Notfallsanitäter mit den direkt von Corona Betroffenen, mit Ärztinnen, Rettungssanitätern oder Altenpflegern. Man habe enorm viel kommuniziert und kreative Work-Arounds gefunden, "wir wurden schneller in der Corona-Zeit", fasste Johanna Leuschen die Learnings ihres Teams zusammen.

Und wie geht es weiter? Mit vielen neuen Podcast-Plänen: "Wir sehen das NDR-Portfolio als Ganzes und wollen unterstützen", betonte die Audiokennerin beim Medieninnovationstag. Daneben wolle der Audio Think Tank als wichtige neue Zielgruppe die vernetzten Kinder im Auge behalten, die jetzt aufwachsen.

 

TV unterbrach das "ritualisierte Arbeiten"

Neue Arbeitsweisen, mehr Zuspruch des Publikums: Diesen Entwicklungen während der heißen Corona-Phase pflichtete auch Tom Zwiessler für RTLZwei und die TV-Branche beim Online-Event zu. "Digital sind die Reichweiten explodiert", berichtete der Programmleiter des Münchner Privatsenders. Bei RTLZwei wurde früh erkannt, dass bei der Mannschaft und bei den Zuschauer*innen mit Ausbruch der Pandemie neue Prioritäten entstanden sind: "Der Zusammenhalt war immens wichtig. Wir mussten zusammen Lösungen finden, um weiter produzieren zu können", so Zwiessler.

Für das von Eigenproduktionen geprägte Programm wurde gemeinsam mit den Darsteller*innen neue Erzählformen erarbeitet. Auch wurde die Multichannel-Reichweite von RTLZwei eingesetzt, um als Sender Haltung zu zeigen und gerade bei der jungen Kernzielgruppe wichtige gesellschaftliche Botschaften zu platzieren. So interviewte der beliebte Darsteller Danny Liedtke aus der Vorabend-Reihe "Köln 50667" Politiker auf Augenhöhe. Oder Tony und Connor wurden in "Berlin – Tag & Nacht" Teil einer immens reichweitenstarken Social-Media-Kampagne gegen Hetze von rechts, indem sie sich in ihren Rollen über das Thema austauschten.

Programmleiter Tom Zwiessler betonte beim BLM-Medieninnovationstag den Aspekt der gesellschaftlichen Verantwortung in der Content-Strategie von RTLZwei. Der Sender wollte demnach Haltung zeigen, indem er Vorbilder der Jugend für wichtige Botschaften in der Krisenzeit einsetzte. "Corona war ein Treiber für unsere Ideen", so Zwiessler. Mehr Reichweite bedeute auch ein Stück mehr Verantwortung für den Sender, umschrieb der TV-Manager den Public-Value-Ansatz von RTLZwei.

Fürs Programm nimmt Zwiessler noch mehr Lehrreiches aus der Corona-Phase mit: Es seien erstaunliche Dinge ohne Drehbuch entstanden, darunter Produktionen mit der Handykamera oder aus dem Homeoffice, die eigentlich allen TV-Gesetze widersprachen. "Wir können Dinge doch auch einmal völlig anders angehen, das ritualisierte Arbeiten unterbrechen. Das hat uns Corona gezeigt. Die Zuschauer lieben es. Da hat sich etwas verschoben", so Zwiesslers Resumée.

Gelernt hat der RTLZwei-Programmleiter aber auch: Es lohnt sich weiterhin, auf die Langläufer im klassischen TV-Programm zu setzen. So wollten mehr Zuschauer*innen als sonst während des Corona-Lockdowns am Wochenende "Grip – Das Motormagazin" sehen – eine Institution im Programm der Münchner, die für Freiheit auf vier heißen Reifen steht …


Interessante Learnings bei Audio und TV während der Corona-Phase. Doch wie läuft es bei den lokalen Anbietern von Radio und Fernsehen? Welche Innovationen nehmen die Medienmacher vor Ort aus der Corona-Krise mit? Wie gingen und gehen sie mit den erschwerten Arbeitsbedingungen seit März um? Sie wollen erfahren, wie lokalen Medien die Pandemie inhaltlich begleitet haben?
Dann sollten Sie sich über diese und weitere Themen und Entwicklungen beim kostenfreien
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