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TV, Streaming, Bewegtbild: Wie sich eine Gattung wandelt

25. Oktober 2019

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Wo geht das Fernsehen hin, wo steht Streaming, wie wird der Zuschauer in Zukunft Bewegtbild konsumieren? Mit diesen Fragen haben sich diverse Workshops im Rahmen der Medientage 2019 beschäftigt.

Der Trend ist klar: Streaming-Dienste gewinnen immer mehr Zuschauer. Oder anders formuliert: „Streaming ist in der Mitte und in der Breite der Gesellschaft angekommen“: Ein Fazit des TV-Gipfels.

Für den Giganten Amazon Prime hat der verantwortliche Produzent James Farrell preisgegeben, wie im boomenden Bewegtbildmarkt weiter expandiert werden soll: Amazon Prime konzentriert sich bei seinen internationalen Anstrengungen auf Formate und Inhalte, die in den jeweiligen Ländern noch nicht vom Markt angeboten werden. Eine Ansage, die noch mehr Konkurrenz fürs TV-Lager bedeutet.

Die Teilnehmer der Fernsehbranche in der anschließenden Diskussionsrunde zeigen sich dennoch optimistisch. Der neue Vox-Chef Sascha Schwingel etwa will lieber von Aufbruch statt von Umbruch sprechen und betont: "Noch nie konnte man einen Inhalt so konsequent umsetzen." Die neue Radio-Bremen-Intendantin Yvette Gerner fügt für die öffentlich-rechtliche Seite hinzu: "Wir haben in der ARD den Ruf eines Innovationsmotors." Radio Bremen arbeitet derzeit an einer Online-First-Strategie für die gesamte ARD.

Elke Walthelm, Content-Chefin bei Sky Deutschland, stuft die aktuelle Lage als Weiterentwicklung ein, gerade bei fiktionalen Eigenproduktionen. "Wir wollen unsere Aktivitäten in den nächsten Jahren verdoppeln", so Walthelm. Frank Zervos, Fiktion-Chef des ZDF, beobachtet einen "War of Ideas". Er kündigt mit Blick auf die Amazon-Strategie an: "Wir haben bisher lokal produziert und gehen jetzt international."

Doch der Run auf den Bewegtbildmarkt lockt zusätzliche Player an. Franziska Kayser, Director Private Equity bei KKR, betont im Talk bei den #MTM19, dass der Fokus des Investors auf Unternehmen liege, die Inhalte für den digitalen Medienmarkt produzieren. "Den Wandel in Märkten frühzeitig erkennen und ihn als Chance nutzen" sei die Strategie für Investitionen bei KKR. Das Unternehmen steht hinter dem neu formierten Content-Riesen Leonine unter der Führung des erfahrenen TV-Managers Fred Kogel.

Und was ist mit dem Nutzer?

Klar ist: Nahrung bekommen solche Pläne durch das veränderte Zuschauerverhalten. Die medienanstalten haben im Rahmen der Medientage den aktuellen Digitalisierungsbericht Video 2019 vorgestellt. Er bestätigt weiterhin eine deutliche Verschiebung weg von der Nutzung des klassischen Fernsehens hin zu Video on Demand (VoD).

Besonders sichtbar ist der Wandel bei den 14- bis 29-Jährigen: Dominierend ist in der Zielgruppe die Nutzung von Streamingdiensten (79,6 Prozent) und Videoportalen (79,1 Prozenz). Darüber hinaus verbringen die Jüngeren auch mehr als doppelt so viel Zeit mit VoD wie der Bevölkerungsdurchschnitt.

Die Folgen für die Gesellschaft

Der Hang der Jugend weg von den klassischen Medien hin zu YouTube und Co. wirft gesellschaftliche Fragen auf: Junge Leute sind politisch interessiert, doch mit den herkömmlichen Formaten in den etablierten Medien erreicht man sie nicht mehr. Darüber sind sich die Teilnehmer einer Diskussionsveranstaltung zum Thema politische Bildung einig. Tilo Jung, Chefredakteur des YouTube-Formates "Jung & Naiv", stellt fest: "Die junge Generation ist nicht Politik-, sondern Politiker-verdrossen."

Der SPD-Europaabgeordnete Tiemo Wölken versucht es lieber gleich über seinen YouTube-Kanal mit dem Austausch mit der Community: "Die Kommunikation von Politikern über Social Media kann den Diskurs bereichern. Stumpfe Propaganda dagegen nicht."

Doch die Angst vor Hasskommentaren hält viele Politiker noch davon ab, hier aktiv zu werden. Die Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen im Bayerischen Landtag, Katharina Schulze, plädiert bei den #MTM19 dafür, dass der Online-Bereich genauso gehandhabt werden sollte wie das echte Leben. Auf persönliche Angriffe müsse sofort reagiert werden.

Zuvor hatten BLM und das Bayerische Staatsministerium der Justiz die Initiative "Justiz und Medien – konsequent gegen Hass" gestartet. Das Projekt ermöglicht ab sofort effiziente Täterverfolgung. Das Bundeskabinett will ebenfalls stärker gegen Netz-Hass vorgehen und ein entsprechendes Paket beschließen.

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