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Vom hohen Gut einer freien Berichterstattung

26. Oktober 2021

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Warum zieht es  Natalie Amiri nach Afghanistan? Weil der Westen das Land zurückgelassen hat – und die Weltspiegel-Korrespondentin den Drang verspürt, dorthin zu gehen und ein Buch über die Lage des Landes nach der „desaströsen Evakuierung“ zu schreiben. Ein eindrucksvolles Gespräch im Rahmen der #MTM21.

 

„Es geht dort gerade um viel“, betont Natalie Amiri, Moderatorin des ARD-Magazins Weltspiegel und Autorin des Buchs „Zwischen den Welten. Von Macht und Ohnmacht im Iran“ während der MEDIENTAGE MÜNCHEN im Gespräch mit Journalist und Blogger Richard Gutjahr.

Amiri erreichten, so berichtet sie, nach der erneuten Übernahme Afghanistans durch die Taliban erschütternde Nachrichten aus dem Binnenstaat: Ehemals beruflich erfolgreiche Frauen versteckten sich aus Angst im Keller; Menschen verkauften ihr gesamtes Hab und Gut für einige wenige Lebensmittel. Die Fortschritte – vor allem für Frauen – der vergangenen zwanzig Jahre seien mit dem „blamablen Abzug der USA“ und ihrer westlichen Verbündeten wieder passé.

Unabhängige Medienberichterstattung wie von Vertretern der Taliban angekündigt, bezweifelt Amiri: Journalist:innen würden verfolgt und systematisch an einer freien Berichterstattung gehindert.

Die Journalistin, die bereits vor August 2021 ein Buch über das Land geplant hatte, will nun unabhängig von ihrer Arbeit als Moderatorin des ARD-Weltspiegels auf dem Landweg dort einreisen und auch die Lage der Bevölkerung außerhalb der Zentren schildern. Sich im Vorfeld umfassend informieren, intensiv mit Expert:innen sprechen, ein Netzwerk aufbauen: Das rät Amiri Nachwuchsjournalist:innen, die aus Krisengebieten berichten wollen. Amiri: „Wir brauchen ganz viele Menschen auf der Welt, die informieren.“

 

MTM-Amiri-Gutjahr-2SpretiAustausch zu einem ernsten Thema: Natalie Amiri mit Richard Gutjahr (Foto: MTM)

Amiri bricht eine Lanze fürs Öffentlich-Rechtliche: Daher seien auch Systeme wie ARD und BBC nötig, um Reporter:innen einen Job zu ermöglichen, bei dem man das Land wirklich verstehen lerne. Sie wünscht sich, dass das reiche Europa mehr über die Schnittstelle von Südasien, Zentralasien und Vorderasien Region wisse.

Ihr Appell an Demokrat:innen in Deutschland: „Freie Berichterstattung ist ein unglaublich wichtiges Gut!“; man müsse aktiv für eine aufgeklärte Gesellschaft einzustehen. Natali Amiri sagt, es schmerze sie körperlich, wenn sie an Angriffe vermeintlicher Querdenker:innen auf Pressevertreter:innen und Medien in Deutschland denke. Viele verharrten in ihrer privilegierten Blase und schätzten nicht mehr den Wert freier Medienberichterstattung.

 


Die hybriden MEDIENTAGE MÜNCHEN 2021 stehen unter dem Motto "New Perspectives". Dabei blicken wir auf die Zeit nach der Corona-Pandemie und zeigen neue Perspektiven und Geschäftsmodelle auf.

Tickets für vor Ort und für den Stream sind hier erhältlich! Im Nachgang ist das Programm der #MTM21 vier Wochen on demand abrufbar.

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