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Was macht KI mit der Audio-Branche?

29. September 2023

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Begeisterung auf der einen, Skepsis auf der anderen Seite: Keine Neuerung wurde in den vergangenen Jahren so hinterfragt wie Künstliche Intelligenz in Form von KI-basierten Tools à la ChatGPT aus dem Hause OpenAI. Dabei zeichnet sich fürs Erste ein ganz guter Mittelweg für die Gattung Audio ab: Künstliche Intelligenz unterstützt Redaktionen und das Marketing. Als Ersatz hinterm Mikro gibt es bereits erste Versuche. Noch stehen viele Fragezeichen im Raum.

 

Natürlich sind KI-Modelle, die die Grundlage für die Entwicklung und Nutzung von KI-basierten Tools bilden, noch in einem frühen Stadium. Dennoch übernehmen solche Anwendungen bereits teilweise Arbeit für uns, bereichern uns und sorgen hier und da für amüsante Momente. Das gilt auch für die Audio-Branche, für Sender wie Streamer.

Herrmann del Campo prognostizierte die Entwicklung bei den Lokalrundfunktagen Anfang Juli in Nürnberg: „KI kann nervige Arbeit beschleunigen und uns das Leben leichter machen.“ Als Beispiel führte der CTO, AI-Experte und Unternehmer hinter Zaibr Innovations die Vermarktung an, die durch ChatGPT leichter gemacht werden kann.

Kreative Marketingideen könnten so schnell entstehen, etwa Texte für Werbespots. Automatisierte, klassifizierte Musikplanung funktioniere bereits auch sehr gut; Verteilungen könnten genau berechnet und automatisch in Excel oder Spreadsheets ausgegeben werden. Sound-Optimierung über Adobe Enhance und ähnliche Tools klappt ihm zufolge bereits gut. Rauschen, unruhige Aufnahmen könnten damit einfach bereinigt oder Stimmen geklont werden.

 

Transformation im Schnelldurchlauf

KI beschleunigt die Entwicklungen in der Audio-Branche massiv. Es ist erst wenige Monate her, dass das US-Unternehmen Futuri das erste vollautomatisierte KI-Radioprogramm namens RadioGPT vorgestellt hat.

Deutsche Anbieter haben bereits nachgezogen. Seit Juli etwa betreibt Antenne Deutschland den ersten ausschließlich KI-moderierten deutschen Radio-Stream namens "Absolut Radio AI" mit Technologie aus dem Hause Radio.Cloud. Weitere Sender wie SWR3 und bigFM experimentieren mit Künstlicher Intelligenz. Und die FFH-Gruppe bereitet sich auf eine Rolle als künftiger Dienstleister für KI-Willige der Audio-Branche auf. Noch gilt es, KI-generierte Sendungsmodule zu verbessern beziehungsweise ihre Praxistauglichkeit abzutasten, um langfristig mit ihrem Einsatz planen zu können.

Schon sehr weit gediehen ist das Projekt „kAI“. „Er“ steht hinter dem ersten komplett automatisierten KI-Radiosender Deutschlands: der ausschließlich AI-moderierte Stream Absolut Radio AI der Sendergruppe Absolut Radio. Tina Zacher, Programmdirektorin bei Antenne Deutschland, skizzierte die Arbeit mit „kAI“ im Rahmen des MedienNetzwerk-Bayern-Webinars "Synthetisch, praktisch, gut? Wie KI die Audio-Branche prägt".

"kAI" darf demnach sehr viel bei Antenne Deutschland: moderieren, die Musikauswahl treffen, Nachrichten aus dem dpa-Newskanal einsprechen, von eigenen "Erlebnissen" berichten und immer wieder daran erinnern, dass ein KI-Sender zu hören ist.

Noch macht kAI Fehler. Eine AI-Task Force im Haus steht bereit, um zu optimieren, bei Bedarf einzugreifen und der KI so zu immer mehr Fähigkeiten zu verhelfen. kAI ist somit nicht ganz im Alleingang unterwegs: Seine Moderationen werden einige Tage vor Ausstrahlung KI verfasst, Wetter und aktuelle Charts werden kurzfristig angepasst.

Dass kAI menschlich klingt, machen rund 4000 Prompts aus dem Team des Dienstleisters Radio.Cloud möglich. Diese Anweisungen werden stetig angepasst, die KI-Beauftragten im Sender stehen dauerhaft im Austausch mit Radio.Cloud. Die Sendung solle vollautomatisiert laufen, ohne dass jemand korrigieren muss, hielt Geschäftsführer Christian Brenner bei der Veranstaltung fest. 

Muss es gleich ein eigener KI-Sender sein?

Es dürfte noch eine Weile dauern, bis allerorten ganze Sender vollautomatisiert von KI erstellt werden. Doch unterstützen kann KI Sender und andere Audio-Anbieter bereits jetzt massiv. Lukas Schöne, Audio-Experte im MedienNetzwerk Bayern, empfahl nach Tests einen Mix aus verschiedenen Tools.

  • Darunter "SwellAI", um Audio-Dateien zu transkribieren und verschiedene Sprechstimmen einzusetzen. Dahinter steckt eine KI-Anwendung, die durch Training immer genauere Ergebnisse liefern kann.
  • Als "beeindruckend realistisch" stufte Schöne "ElevenLabs" für die Sprachsynthese ein. Ein KI-Sprachgenerator ermöglicht dabei das Klonen der eigenen Stimme.
  • Wer in der Sales-Abteilung von Sendern arbeitet und gerade im Lokalfunkbereich den Kund:innen vor Ort einen Rundum-Service bieten möchte, ist mit dem "Radio Ad Maker" von Radio Gong 96.3 in München gut versorgt. Die Plattform textet und produziert mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz Radiospots mit synthetischer Stimme.
  • Daneben überzeugen Anwendungen, die es schon lange gibt und die gerade stärker ins Visier geraten. Das KI-basierte Audio-Bearbeitungstool Auphonic etwa ist bereits seit 2011 auf dem Markt. Es unterstützt Medienschaffende in der Postproduktion. Mit der Anwendung können Nutzer:innen ihre Audio-Dateien automatisch bearbeiten lassen. Dabei werden verschiedene Parameter wie Lautstärke, Rauschen oder Störgeräusche analysiert und nach gängigen Standards entsprechend angepasst.

Es gilt, vorbereitet zu sein

Für Radiomacher ist es mit Blick auf die rasanten Entwicklungen wichtig, gerade jetzt offen zu sein und das Personal auf KI einzustimmen sowie zu schulen. Tina Zacher zeigte sich sicher, dass Anwendungen auf Basis Künstlicher Intelligenz in Zukunft eine immer größere Rolle für die Radiobranche einnehmen werden. Zacher wörtlich bei der MedienNetzwerk-Bayern-Veranstaltung: "KI ist der Weg ist, wo die Reise hingeht. Wir müssen uns schnellstmöglich darauf einstellen, um zukunftsfähig zu bleiben." Daneben riet sie dem Hörfunk, den USP der Gattung im Ohr zu behalten und so dafür zu sorgen, auch in Zukunft unverwechselbar zu bleiben.

Ein Blick in die Glaskugel ist rund um das Thema KI indes schwer möglich. Meldungen über neue Anwendungen, die auf Künstlicher Intelligenz fußen, tickern nahezu stündlich über die Nachrichtenkanäle. Daneben häufen sich rechtliche Verfahren gegen Tools wie ChatGPT, um zu klären, ob und welche Urheberrechte verletzt werden. Noch tasten sich Medienschaffende durch Grauzonen technischer oder rechtlicher Art und optimieren die Anwendungen.

Wenn sich diese Nebel lichten, sollten die Teams mit Know-how aus dem Vollen schöpfen können. Zaibr-CTO Hermann del Campo gab dieses Motto aus: “Content is King! AI is the Queen.”

 


Die MEDIENTAGE MÜNCHEN 2023 finden vom 25. bis 27. Oktober bei der Serviceplan Group im House of Communication in München statt. Dabei blicken wir im Rahmen des Audio Tracks auf Trends, Herausforderungen und Aufgaben für die Branche sowie spannende KI-Entwicklungen in dem Bereich. Masterclasses mit praktischen Tipps ergänzen das Angebot für Besucher:innen der #MTM23. 

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