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Wie Diversity positiv auf Unternehmen einzahlt

23. März 2021

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Diversität, gendersensible Sprache, mehr und realistischere Bilder unserer bunten Gesellschaft: Wer denkt, derlei Forderungen an die Kommunikationsbranche seien überzogen, der wird von aktuellen Studien eines Besseren belehrt. Dabei rechnet sich ein Umdenken.

Beginnen wir mit dem Positiven: Die Erkenntnis, dass Diversity Management ein Unternehmen generell nach vorne bringen kann, setzt sich in der deutschen Wirtschaft immer stärker durch. Laut der dritten Auflage der Diversity-Management-Studie der Personalberatung PageGroup schätzen inzwischen 94 Prozent der Befragten das Thema als wichtig für den weltweiten Konzernerfolg ein. Seit 2015 hat Diversity Management einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht: Von 300 befragten Diversity-(Mit-)Verantwortlichen deutscher Firmen geben nun fast 70 Prozent an, dass sie sich dem Thema angenommen und aktiv in die Unternehmenskultur integriert haben (2015: 45 Prozent; 2018: 63 Prozent).

Wie förderlich vielfältige Teams sind, zeigt sich bei der Frage der PageGroup nach den internen Erfolgen durch Diversity Management. Die Befragten geben an,

  • eine spannendere Arbeitsatmosphäre (53 Prozent),
  • eine gesteigerte Mitarbeiterzufriedenheit (47 Prozent)
  • und eine höhere Innovationskraft (27 Prozent) in vielfältigen Teams wahrzunehmen.

Der deutsche PageGroup-Chef Goran Baric fasst zusammen: "Diverse Teams profitieren von den verschiedenen Charakterzügen, interkulturellen Kompetenzen und Erfahrungen einzelner Teammitglieder. Deshalb gilt es, sie zu fördern."

Auch nach außen erhöhe sich die Attraktivität der Unternehmen, heißt es in dem Werk. Initiativen zum Diversity Management könnten die Wahrnehmung der Arbeitgebermarke bei Bewerber:innen steigern (daran glauben 66 Prozent der Studienteilnehmer:innen) und sich das Unternehmensimage verbessern (47 Prozent). „An dritter Stelle der erzielten externen Erfolge steht die Entwicklung von innovativen Lösungen und Produkten“, so das Werk. Das geben 24 Prozent der Befragten an. Weltkonzerne wie Microsoft machen es inzwischen vor

Was tun, um diverser zu werden?

Bei der Befragung durch die PageGroup gaben 80 Prozent an, dass flexible Arbeitszeitmodelle mehr Diversität im Unternehmen fördern würden. Die Hälfte investiert in familienfreundliche Angebote und geht damit verstärkt auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter:innen ein. 69 Prozent der befragten Unternehmen passen ihre Recruitingprozesse an, formulieren beispielsweise ihre Stellenausschreibungen um und verwenden darin gendergerechte Sprache. Zudem engagieren sie sich stärker für die Akzeptanz und Toleranz von sexueller Identität und Orientierung. Inzwischen bietet auch jeder fünfte Betrieb Programme für Quereinsteiger:innen. Allerdings nutzen immer noch 40 Prozent der befragten Unternehmen Diversity nicht als Aushängeschild für Bewerber:innen.

Berücksichtigt wurden bei der Umfrage der PageGroup übrigens Firmen verschiedener Größenordnungen und Branchen. Im Vergleich zu 2018 kommt ein erheblicher Anteil (62 Prozent) aus Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeiter:innen. Insgesamt zählen die Unternehmen mehrheitlich zum Dienstleistungssektor (31 Prozent), zur Industrie (16 Prozent) und zur IT-Branche (14 Prozent).

 

Medien haben viel Nachholbedarf

Rücken wir das Schlaglicht auf die Kommunikationsbranche, in der es in Sachen Diversität (noch) nicht zum Besten steht. Gerade Medienunternehmen tragen mit ihren gesellschaftlich wichtigen Aufgaben eine besondere Verantwortung. So wurde beim Diversity-Gipfel der Medientage München 2020 deutlich, dass ein bunteres Bild der Gesellschaft nur dort gezeichnet werden kann, wo viele verschiedene Menschen an diesem Bild arbeiten.

Doch noch hapert es mit der Diversität in Redaktionen. „In Deutschland haben rund 40 Prozent der Jugendlichen einen Migrationshintergrund – in manchen Redaktionen arbeiten weiße Deutsche noch unter sich“: So weisen die Neuen deutschen Medienmacher*innen (NdM) auf ihren Diversity Guide. Das Buch mit dem Titel „Wie deutsche Medien mehr Vielfalt schaffen“ ist nicht käuflich. „Wir stellen es Medienhäusern gern zur Verfügung, nachdem die Chefredaktion oder Intendanz uns eine Stunde Zeit einräumt, in der wir erklären, warum Diversity Chef:innensache ist“, betont das Team des Berliner Vereins.

Insgesamt sei der Diversitätsanteil in deutschen Medien erschreckend niedrig, mahnt NdM. Schätzungen würden von 5 bis 10 Prozent Journalist:innen mit Migrationsgeschichte ausgehen. Der Verein rät: „Wenn Medien in den kommenden Jahren anschlussfähig bleiben und Reichweite haben wollen, müssen sie sich öffnen.“

Apropos gendersensible Sprache: Hier belegt eine Studie aktuell, was ein Umdenken bewirken kann. Marktforscher von EARSandEYES in Hamburg belegen, dass der Anteil weiblicher Nennungen durch Beidnennung („Leserinnen und Leser“) und das Gendersternchen („Leser*innen“) ansteigt oder sich sogar verdoppelt. 

 


Die MEDIENTAGE MÜNCHEN finden dieses Jahr vom 25. bis 29. Oktober statt. Sie stehen unter dem Motto New Perspectives. Dabei blicken wir auf die Zeit nach der Corona Pandemie und zeigen neue Perspektiven auf. Dazu zählen aus unserer Sicht auch diversere Medien.

Du interessierst dich für Themen rund um die Medienbranche? Dann findest du hier im Blog der Medientage München noch mehr Lesenswertes.
Zudem kannst du Medienthemen auch hören:
im neuen Podcast der Medientage München. Die Folge 19 stellt die Frage „Warum wir mehr Vielfalt brauchen“.

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