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Wie Streaming genutzt wird

10. Mai 2021

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Mit der Corona-Pandemie ist die Bewegtbild-Nutzung rasant angestiegen. Mehrere Studien belegen weitere interessante Entwicklungen wie die wachsende Konkurrenz auf dem großen Bildschirm, die möglichen Nebenher-Medien oder die Erkenntnis, wo in Deutschland besonders gern gestreamt wird. Ein Überblick.

Fernsehgeräte und Smartphones sind des Deutschen liebste Endgeräte, egal, ob Bewegtbild, Audio, Social Media oder digitale Kommunikation gefragt ist. Bei Bewegtbild macht das große TV-Gerät das Rennen. Gerade 18- bis 29-Jährige, die Digital Natives, greifen im Notfall aber auch zum Smartphone, das „grundsätzlich eine besonders wichtige Rolle bei ihrem Medienkonsum einnimmt.“ Diese aktuellen Fakten zur Mediennutzung liefert die Mediengruppe RTL mit der Multi-Client-Studie „Medien-Hinwendung". Für das Werk hat annalect Germany im Auftrag des Fachbereichs DATA Alliance der Kölner insgesamt 15.518 Onliner im Alter von 18 bis 69 Jahre im November 2020 über eine Woche lang befragt.

Bestwerte bei der Nutzung erzielen laut den Ergebnissen bewegte Bilder, für die man sich deutlich mehr Zeit nimmt als für andere Medien. An Tagen, an denen kostenpflichtige Streaming-Angebote geschaut wurden, lag die durchschnittliche Verweildauer laut RTL-Studie bei 70 Minuten. Beim linearen TV sind es 56 Minuten, 53 Minuten für Mediatheken, 38 Minuten für Podcast und YouTube kommt auf 29 Minuten. Zum Vergleich: Auf Zeitungen und Zeitschriften entfallen 21 bzw. 20 Minuten.

 

Bewegtbild fesselt User vor dem großen Bildschirm

Das Team um Karin Immenroth, Chief Data & Analytics Officer DATA Alliance der Mediengruppe RTL, wollte mit der Analyse vor allem wissen, was parallel zum jeweiligen Medienkonsum gemacht wird. Die Medien-Hinwendungs-Studie zeigt: Die fokussierteste Nutzung entfällt auf das lineare Fernsehen, denn 46 Prozent konzentrieren sich ausschließlich auf den Inhalt. Wenn es zur Ablenkung kommt, liegt das am Essen (20 Prozent essen während des TV-Konsums) oder weil parallel im Internet gesurft wird (19 Prozent).

Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Streaming auf kostenpflichtigen Videoplattformen und bei den Mediatheken, wobei die exklusive Nutzung mit rund 40 Prozent etwas geringer ausfällt. YouTube kommt mit 42 Prozent ebenfalls auf einen guten Wert, allerdings ist die Parallelnutzung fragmentierter. Auch im Printbereich kommt die exklusive Nutzung von Zeitungen und Zeitschriften auf rund 40 Prozent. Radio und Podcasts stellen auch in diesem Werk klassische Nebenher-Medien dar. Weniger konzentriert sind Nutzende bei Social Media. „Bei der Facebook-Nutzung wendet sich beispielsweise jeder Dritte dem Fernseher zu“, heißt es.

Bei dem Kampf um Aufmerksamkeit stellt die RTL-Analyse die Frage nach dem Bildschirm. Mit Verbreitung der smarten TV-Geräte finde der Wettbewerb unmittelbar auf dem großen Screen im Wohnzimmer statt, heißt es. Gestreamt wird unter den Befragten inzwischen zu 71 Prozent über das TV-Gerät. Nutzungs-Peak ist (wie beim TV) in der Primetime, die Hauptmotivation beim Streaming liegt in der Unterhaltung (61 Prozent) in einem entspannten Setting (67 Prozent) – und das inzwischen über alle Altersgruppen hinweg. So entdeckten auch ältere Generationen die On-Demand-Welt für sich und Streaming sei damit im Mainstream angekommen, heißt es weiter.

 

Welcher VoD-Kanal wird genutzt?

Das Whitepaper „Streamende Broadcaster – Positionsbestimmung deutscher BVoD-Anbieter im Wachstumsmarkt Streaming" aus dem April 2021 liefert hier noch genauere Daten. Das Kooperationsprojekt von Forsa/GfK mit eigenen Studien von RTL mit Forsa und andere Datenquellen zum Streaming-Markt besagt, dass mittlerweile 74 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren regelmäßig, also mindestens monatlich, ein Video-on-Demand-Angebot nutzen. Etwa die Hälfte (51 Prozent) greift dabei auf „Broadcaster Video on Demand" zurück, BVoD-Angebote der privaten und öffentlich-rechtlichen Sender wie Mediatheken. 22 Prozent nutzen demnach ausschließlich kostenpflichtige SVoD-Dienste wie Netflix & Co. (Subscription Video on Demand) und 18 Prozent nur die Dienste deutscher Sender.

Auf BVoD der Sender wird vor allem in der Catch-up-Funktion zurückgegriffen: 91 Prozent nutzen Mediatheken, um sich Inhalte anzuschauen, die sie im regulären TV-Programm verpasst haben, 65 Prozent um Sendungen zu sehen, die aktuell nicht mehr laufen. Immerhin jeder zweite (52 Prozent) schaut sich aber auch unabhängig vom Fernsehprogramm in den BVoD-Angeboten der Sender um. 41 Prozent greift dort gezielt exklusive Inhalte ab, die es nicht im TV gibt, 37 Prozent sehen sich zumindest gelegentlich Sendungen vorab an.

Laut der zusätzlichen Multi-Client-Studie „Medien-Hinwendung" hält sich die Nutzung der verschiedenartigen Videoangebote die Waage. SVoD und BVoD werden demnach kombiniert genutzt. Im Schnitt werden 1,5 kostenpflichtige Anbieter regelmäßig parallel abgerufen, in der jungen Zielgruppe sind es zwei. Dabei ist es keine Entweder-Oder-Frage, sondern TV und Streaming haben in deutschen Haushalten eine Koexistenz.

 

Die deutschen Meister im Streaming ...

Dank des Energieversorgers E.ON wissen wir inzwischen auch, in welchen Regionen Deutschlands am meisten gestreamt wird. Ganz vorne liegen Hamburg, Berlin und Bremen. In der Hansestadt haben im Rahmen des Energieatlas‘ die Frage "Streamen Sie mindestens einmal pro Woche Inhalte über das Internet (z.B. Videos, Musik, Podcasts oder Spiele)?" 63,3 Prozent der Befragten mit „Ja“ beantwortet.

Die Hanseaten sind zudem an nachhaltigem Streaming interessiert. Gefragt, ob sie Streaming-Anbieter bevorzugen würden, wenn diese für die Bereitstellung ihrer Angebote ausschließlich erneuerbare Energie nutzen würden, reagierte knapp jede:r Zweite positiv. Davor rangierten nur noch die Schleswig-Holsteiner:innen und die Nutzer:innen aus Baden-Württemberg. Zur Information: Bei einem täglichen Konsum von rund ein bis zwei Stunden Netflix in Full-HD-Auflösung über ein TV-Gerät, summiert sich der Stromverbrauch am Ende des Jahres auf rund 15 Euro an Stromkosten.

 

Immer noch wirkt der Corona-Push

Wie stark die besondere Pandemie-Situation die Hinwendung zu Bewegtbild seit März 2020, dem Zeitpunkt des ersten Corona-Lockdowns, befördert hat, belegt unterdessen auch die AGF Videoforschung mit dem „Corona Update 2021“. „Wir sehen weiterhin deutliche Corona-Effekte: Die TV-Nutzung liegt im Gesamtpublikum erneut über dem Vor-Corona-Jahr 2019 und auch Streaming steigt deutlich an“, kommentiert Kerstin Niederauer-Kopf, Vorsitzende der Geschäftsführung der AGF Videoforschung in Frankfurt, die Entwicklung. Selten sei so viel Zeit für TV- aber auch Videonutzung aufgebracht worden wie 2020. Es wird mehr und länger geguckt (durchschnittliche Sehdauer bei den Zuschauern gesamt ab 3 Jahren im 1. Quartal 2021 bei 243 Minuten – 8 Minuten oder 3,2 Prozent mehr als im 1. Quartal 2020) und gestreamt.

Wobei die AGF-Chefin nun den Blick nach vorne richtet: „Wir rechnen im Moment damit, dass die Corona-Effekte in der TV-Nutzung und teilweise auch der Streaming-Nutzung abschmelzen werden, insbesondere dann, wenn sich die Situation aufgrund eines nachlassenden Infektionsgeschehens zusehends normalisiert, sich zudem das Wetter verbessert und die Menschen sich wieder uneingeschränkt Outdoor-Aktivitäten widmen können – auch wenn wir bis dahin wohl noch einen Weg vor uns haben.“

Die Anbieter bereiten sich entsprechend vor – mit immer mehr mobilen Angeboten. Eine Übersicht aus den Staaten zeigt, wie die User mit Rückkehr ins Normale und der Rückkehr zur Reiselist weiterhin mit einer Vielzahl an Bewegtbildinhalten versorgt werden sollen.

 


Smart TV, Streaming, Addressable TV: Bei dem Online-Special „Connect! The Future of TV“ am 24. Juni 2021 widmen sich die MEDIENTAGE dem Thema Connected TV und dem vernetzten Fernsehen.
Mit einem ausführlichen Programm in Zusammenarbeit mit unseren Partnern MEKmedia und der Deutschen TV-Plattform wird das MEDIENTAGE Special Connect! The Future of TV Ende Oktober Teil der MEDIENTAGE MÜNCHEN sein. Dort wird dann auch zum zweiten Mal der Connect! The Smart TV Award verliehen.

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