Mehr Unternehmen aus der Medienbranche auch außerhalb Bayerns für nachhaltiges Wirtschaften und publizistische Verantwortung gewinnen: Das hat sich die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) auf die Fahnen geschrieben. Die Münchner bauen mit KI-Leitlinien und einem neuen Fachbeirat die 2022 gestartete Initiative zum "Nachhaltigkeitspakt Medien" aus.

Es passt ganz gut, dass die BLM-Spitze bei RTLZwei in Grünwald den "Nachhaltigkeitspakt Medien" in seiner neuen Ausprägung präsentiert hat – oder besser: das Niederreißen der Grenzen des 2022 gelaunchten Nachhaltigkeitspakts Medien Bayern verkündet hat. Eingeladen sind ab sofort nicht mehr nur klassische Medienhäuser aus Bayern, sondern die breite Palette an Marken aus der Kommunikationsbranche, und das bundesweit.

Was steckt dahinter? Bei den MEDIENTAGEN MÜNCHEN 2023 wurde beispielsweise deutlich, dass Medienunternehmen klar von einer Nachhaltigkeitsstrategie profitieren: dank eines „Wettbewerbsvorteils“, als „Zeichen für Wirtschaftlichkeit“ und als Bekenntnis zu gesellschaftlicher Verantwortung. Bei der Transformation für eine nachhaltige Zukunft geht es darum, bewusst strategische Entscheidungen zu treffen, bei denen Environmental, Social and Corporate Governance (ESG) ein wesentlicher Bestandteil ist, so ein Tenor der #MTM23.

KI-Einsatz hat neue Maßstäbe zur Folge

Auf die publizistische Verantwortung zielt der von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) initiierte Nachhaltigkeitspakt Medien ab sofort noch stärker ab: „Die Öffnung über Bayern hinaus folgt auf eine gründliche Überprüfung und der Erweiterung des Leitfadens um Aspekte der Künstlichen Intelligenz. Ziel ist es, die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in die Berichterstattung weiter zu verbessern. Ein neu installierter Fachbeirat spielt dabei eine Schlüsselrolle. Durch kontinuierliche Überprüfung und Anpassung der Pakt-Leitlinien soll er eine führende Position in der Diskussion um Medien und Nachhaltigkeit übernehmen“, heißt es dazu von der Münchner Medienanstalt.

BLM-Präsident Dr. Thorsten Schmiege forderte bei der Veranstaltung im Münchner Süden Grünwald: „Nachhaltigkeit leben, publizistische Verantwortung wahrnehmen – in einer Welt, in der Künstliche Intelligenz die Medienlandschaft zunehmend prägt, müssen wir neue Maßstäbe für ethisches Handeln und verantwortungsvolle Berichterstattung setzen. Der Nachhaltigkeitspakt Medien trägt dazu bei, die Integrität des Journalismus inmitten der digitalen Transformation zu wahren – und das nun bundesweit.“

Alle Medienunternehmen und -einrichtungen in Deutschland seien eingeladen, sich dem Nachhaltigkeitspakt anzuschließen, so Schmiege.

Warum nun RTLZwei?

Der Privatsender mit Sitz in Grünwald bei München schreibt gesellschaftliches Engagement im Team und gemeinsame Verantwortung unter Geschäftsführer Andreas Bartl (Foto oben; Medien.Bayern GmbH)  seit etlichen Jahren groß. Zudem gehört RTLZwei als Mitglied bereits dem Nachhaltigkeitspakt Medien an – ebenso wie der BR, der Radiosender egoFM, TV-Anbieter High View, ProSiebenSat.1, der Rosenheimer Regionalsender rfo und Web.de bzw. GMX. Prime Video sowie Vodafone sind Kooperationspartner. Bartl eröffnete die BLM-Veranstaltung, an der – symbolisch für die Erweiterung – auch Dr. Wolfgang Kreißig, Präsident der Stuttgarter Medienanstalt LFK, teilnahm.

Auch die RTLZwei-Zentrale steht im Einklang mit dem BLM-Workshop zum Nachhaltigkeitspakt Medien: Das Sendergebäude ist nach klimaschonenden und energieeffizienten Prinzipien gebaut und bezieht seit mehr als einem Jahrzehnt regenerativ erzeugten Strom. Für die Workshop-Teilnehmenden gab es Honig, den interessierte Mitarbeiter:innen aus Sender-eigenen Bienenstöcken gewonnen haben.

Der diesjährige Termin für das Klassentreffen des lokalen und regionalen Rundfunks steht: Am 25. und 26. Juni finden die LOKALRUNDFUNKTAGE 2024 im NCC Mitte NürnbergMesse statt. Der Nachhaltigkeitspakt Medien steht im Mittelpunkt einer Session an Tag eins der Konferenz. 

Interessiert an Themen rund um die Medienbranche? Dann ist hier im Blog der Medientage noch mehr Lesenswertes zu finden.
Die Medienthemen können auch gehört werden: im Podcast der Medientage München.