Die Vielfalt im weiß-blauen Medienmarkt mit mehr als 100 lokalen und regionalen Radio- und Fernsehprogrammen wird durch ein BLM-Forschungsprojekt zur Entwicklung des privaten Rundfunks in Bayern wissenschaftlich belegt. Die Ergebnisse, zusammengefasst im Sammelband „Vielfalt vor Ort“, werden im Rahmen des Lokalrundfunktags 2021 präsentiert.
Es gibt sie nun, die erste wissenschaftlich fundierte Gesamtdarstellung zur Geschichte des lokalen Rundfunks in Bayern. Von 1984 bis heute, von den Anfängen, als prägende Namen des weiß-blauen Medienmarkts wie Helmut Markwort, Fred Kogel, Verleger Gunther Oschmann oder auch Georg Dingler als Pioniere die ersten Stationen mit viel Eigeninitiativen aufbauten. Und das Heute? 2021 liefern mehr als 100 lokale und regionale Radio- und Fernsehprogramme eine Vielfalt an Inhalten, bespielen UKW, Kabel oder Satellit ebenso wie DAB+, Online oder Streams und stellen sich Podcasts, Skills oder Sprachassistenten zur Seite.
Vera Katzenberger, Koordinatorin des Forschungsprojekts „Entwicklung des privaten Rundfunks in Bayern“ an der Uni Bamberg, hat im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), basierend auf einer Dokumentenanalyse, auf Quellenstudium und einer Literaturschau nebst Interviews mit Zeitzeug:innen, umfangreiche Daten zusammengetragen. Der daraus resultierende Sammelband mit dem Titel „Vielfalt vor Ort“ wird im Rahmen des Lokalrundfunktags 2021 präsentiert.
In Zeiten der Digitalisierung müssen wir unseren lokalen und regionalen Rundfunk für die Zukunft gut aufstellen.
BLM-Präsident Siegfried Schneider
Die Arbeit deckt zum einen Rahmenbedingungen, Struktur und Ökonomie des privaten Rundfunks in Bayern ab. Zum anderen wird umfangreich auf Programm, Publikum und die Macher:innen eingegangen.
Deutlich wird unter anderem, wie viele Radio- und TV-Macher:innen ihre Wurzeln im bayerischen Lokalfunk haben, darunter WDR-Hörfunkdirektorin Valerie Weber, Comedienne, Schauspielerin und Moderatorin Anke Engelke oder auch Michael „Bully“ Herbig. Die Internetaufritte der Sender, das crossmediale Arbeiten, neuartige Werbeformate oder auch digitale Audioformate wie Podcasts: Die wissenschaftliche Arbeit zeigt Entwicklungen auf, die sich mit der Corona-Krise im lokalen Rundfunk massiv beschleunigt haben.
Es kommen Zeitzeug:innen zu Wort
BLM-Präsident Siegfried Schneider betont im Vorwort zur Studie: „Der Lokalfunk muss sich in der digitalen Medienwelt neu erfinden – dieses Bewusstsein war in den Sendern schon vor der Krise da. Doch erst das letzte Jahr hat gezeigt, was wirklich alles möglich ist. Wie innovativ und wie systemrelevant unsere Sender sind, wurde durch ihre großen Leistungen während der Corona-Pandemie mehr als deutlich.“
Von den Anfängen des #Rundfunk|s bis hin zu #Podcasting – das Forschungsprojekt "Entwicklung des privaten Rundfunks in Bayern" der @uni_bamberg_of im Auftrag der @BLM_Bayern gibt den Überblick. Prof. Dr. Markus Behmer, diskutiert beim #LRFT21 Ergebnisse: https://t.co/iXW2MlRiXY pic.twitter.com/p2zyXwJuy5
— Lokalrundfunktage (@Lokalfunktage) June 21, 2021
Angeschoben hat die umfangreiche Analyse der Medienrat der BLM – allen voran der langjährige Vorsitzende des Hörfunkausschusses, Prof. Dr. Manfred Treml. Das Gremium hat den Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Markus Behmer von der Universität Bamberg um eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme gebeten, die die Entwicklung der privaten lokalen Rundfunkangebote in Bayern dokumentieren und kritisch einordnen soll.
Der Sammelband mit dem Titel „Vielfalt vor Ort“ wird beim Lokalrundfunktag 2021 nicht nur präsentiert. Zeitzeug:innen aus Sendern und Politik, die die bayerische Medienlandschaft geprägt haben, kommen in Nürnberg zu Wort und werden über die Entwicklungen diskutieren. Dazu zählen AS&S-Geschäftsführerin Elke Schneiderbanger, Willi Schreiner vom Verband Bayerischer Lokalrundfunk (VBL) oder auch Georg Dingler, langjähriger Geschäftsführer von Gong 96.3 in München und heute freier Berater.
Gekommen, um zu bleiben! 💪📻📺 Lokale Radio- und TV-Programme haben sich zu Institutionen in den jeweiligen Regionen etabliert. Wir schauen beim #LRFT21 auf die Entwicklung, u.a. mit Elke Schneiderbanger, Geschäftsführerin der @ARD_Werbung! Anmeldung: https://t.co/bizMSaMxVR pic.twitter.com/jMIskrnUZh
— Lokalrundfunktage (@Lokalfunktage) June 23, 2021
Vielfältiges Programm in Nürnberg
Des Weiteren stehen Beispiele zu Initiativen und Innovationen im lokalen und regionalen Rundfunk auf der Agenda des Lokalrundfunktages 2021 am 6. Juli. Ab 13 wird es unter anderem um diese Fragen gehen: Wie hat sich das Programm im lokalen Rundfunk verändert? Welche neuen Erlösquellen für kleine Radio- und TV-Stationen bringt die digitalisierte Produktion mit sich? Wie sollten Plattformen mit lokalen Inhalten ausgestaltet sein?
Corona hat ein enormes Informationbedürfnis ausgelöst. Hat sich der Inhalt von Radio seither verändert? Das diskutiert bei den #LRFT21 u.a. @SinahDonhauser von @RadioHochstift!
— Lokalrundfunktage (@Lokalfunktage) June 14, 2021
Das ganze Programm des Lokalrundfunktags 2021 findest du hier: https://t.co/EUG6Eayuwr pic.twitter.com/CIoOA0XQPp
Vertreter:innen des Lokalrundfunks und der Politik tauschen sich ab 13 Uhr beim erstmals hybrid organisierten Event aus. Im Rahmen des Lokalrundfunktages, der nach Möglichkeit im kleineren Rahmen vor Ort in Nürnberg stattfindet und via Livestream online übertragen wird, werden die Ergebnisse der Funkanalyse Bayern 2021 Radio präsentiert. Die BLM-Hörfunk- und Lokalfernsehpreise werden im Anschluss an die Konferenz ab 17 Uhr in Nürnberg verliehen. Auch die Ehrung der Preisträger:innen wird online übertragen.
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Die MEDIENTAGE MÜNCHEN finden dieses Jahr vom 25. bis 29. Oktober statt. Sie stehen unter dem Motto New Perspectives. Dabei blicken wir auf die Zeit nach der Corona-Pandemie und zeigen neue Perspektiven sowie Geschäftsmodelle der Medienanbieter auf. Dazu zählt auch der Audiomarkt.
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