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TV, Radio, Online: Welche Medien wir nutzen

16. September 2020

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Die ARD/ZDF-Massenkommunikation Langzeitstudie 2020 offenbart dieses Jahr gleich zwei Meilensteine bei den Veränderungen in unser aller Medieninhalten: Erstmals ist Bewegtbild bei allen Altersgruppen die Mediennutzungsform, auf die das größte Zeitbudget entfällt. Und: Bei den intensivsten Audio-Nutzern, den 14- bis 29-Jährigen, hat Musik aus dem Netz das Radio bei Reichweite und Nutzungsdauer überholt. Die Details.

Auch wenn die Studie mit den öffentlich-rechtlichen Absendern ARD und ZDF einen Schwerpunkt auf die Rundfunkbeitrag-finanzierten Medienangebote legt, wird durch die Befragung von insgesamt 3003 deutschsprachigen Personen ab 14 Jahren in Deutschland in den ersten vier Monaten des Jahres ein allgemeines Mediennutzungsmuster deutlich. Die ARD/ZDF-Massenkommunikation Langzeitstudie 2020 belegt:

  • Fernsehen und Radio bleiben dominant,
  • die Nutzung von Streaming-Diensten nimmt weiter zu
  • und Bewegtbild gewinnt an Bedeutung.

 

Die zentralen Ergebnisse der Studie

Der Analyse zufolge nutzen die Menschen in Deutschland Medien im Schnitt mehr als sieben Stunden pro Tag. „In der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach vertrauenswürdigen Inhalten gestiegen“, heißt es dort. Und weiter: „Die Corona-Pandemie, die mitten in die Befragungszeit der Studie fiel, hat als herausragendes Nachrichtenereignis zu einer gesteigerten Nachfrage der als glaubwürdig wahrgenommenen redaktionellen Informationsangebote, wie den öffentlich-rechtlichen TV- und Radiosendern, geführt.“

Für das „Sonderjahr“ 2020 gilt: Während des Corona-Lockdowns ist die Bewegtbildnutzung am stärksten angestiegen, die Audionutzung hingegen durch den Wegfall des Arbeitsweges wegen Kurzarbeit und des Arbeitens von zu Hause gerade in der "Drivetime" etwas zurückgegangen.

Ein weiteres Ergebnis lautet: Die Verschiebung der Nutzung vom Linearen ins Netz setze sich weiter fort – auch wenn bezogen auf die Gesamtbevölkerung Fernsehsender und Radioprogramme immer noch die höchsten Reichweiten und längsten Nutzungsdauern erzielen. „Die immer stärkere Rezeption von Video- und Audio-Inhalten sowie von Artikeln über das Internet gehört jedoch für immer mehr Menschen zum Alltag“, analysiert das Werk.

 

Wie sich die Bewegtbildnutzung verändert

Das Sehen von Fernsehinhalten im TV oder von Videos in den Sendermediatheken, auf Plattformen wie YouTube oder bei Video-Streaming-Diensten ist die am weitesten verbreitete Rezeptionsform: Mit einer Gesamt-Tagesreichweite von 86 Prozent liegt Bewegtbild knapp vor Radio oder sonstigen Audioinhalten (82 Prozent). Artikel und Berichte - sei es in Zeitungen, Zeitschriften, auf Webseiten oder in sozialen Medien - oder Bücher lesen im Durchschnitt 47 Prozent der Bevölkerung pro Tag.

Knapp die Hälfte der gesamten Mediennutzungszeit (424 Minuten) entfällt auf Bewegtbildinhalte mit netto 213 Minuten (+ 9 Minuten im Vergleich zu 2019), gefolgt von Audio (179 Minuten, - 7 Minuten) und Artikeln (53 Minuten, - 1 Minute). „Fernsehen und Radio sind nach wie vor die reichweitenstärksten und nutzungsintensivsten Medienangebote“, heißt es in der Analyse.

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Alles in allem fallen die Reichweitenverschiebungen vom linearen TV zu Video-Streaming-Diensten und YouTube - bezogen auf die Gesamtbevölkerung - im Vergleich zum Vorjahr nur leicht aus. Je jünger die Nutzer*innen sind, desto eher greifen sie im Netz auf unterhaltungsorientierten Videoangebote zurück. Die Mediatheken der Sender profitieren laut Studie vom allgemeinen Trend und“ gewinnen in allen Altersgruppen an Zuspruch“.

Mit 72 Prozent der täglichen Videonutzung entfällt im Gesamtpublikum weiterhin die meiste Zeit auf lineares TV. 28 Prozent der Nutzung sind demnach „zeitsouveräne Nutzungsformen“ - Sendermediatheken, Video-Streaming-Dienste, YouTube, DVDs etc.

Bei den 14- bis 29-Jährigen ist das Verhältnis dagegen umgekehrt: 28 Prozent der Videonutzung entfällt hier auf lineares Fernsehen, die restlichen 72 Prozent auf die weiteren Verbreitungswege für Bewegtbild mit Video-Streaming-Diensten wie Netflix und Amazon Prime Video (39 Prozent) sowie Videos oder Fernsehsendungen auf YouTube (19 Prozent).

Und: „Erstmals in der Geschichte der Studie seit 1964 ist Bewegtbild nicht nur in der Gesamtbevölkerung, sondern auch bei den 14- bis 29-Jährigen die Mediennutzungsform, auf die das größte Zeitbudget entfällt. Bislang haben die Jüngeren die meiste Zeit mit der Rezeption von Audio-Inhalten verbracht.“

 

Wie sich die Audionutzung verändert

Hier dominiert noch das lineare Radioprogramm: Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung in Deutschland nutzen täglich Audio-Inhalte, zu 70 Prozent übers klassische Radio, ein Wert auf Vorjahresniveau.

Doch analysiert die Studie: Musik-Streaming-Dienste und YouTube haben die Radiosender bei den unter 30-Jährigen bei Reichweite und Nutzungsdauer hinter sich gelassen. Wörtlich heißt es: „Bei den intensivsten Audio-Nutzern, den 14- bis 29-Jährigen, hat Musik aus dem Netz das Radio bei Reichweite (58 Prozent gegenüber 51 Prozent) und Nutzungsdauer (102 gegenüber 66 Minuten) überholt.“

Musik aus dem Internet - egal ob über Streaming-Dienste oder YouTube - gewinnt insgesamt weiter an Bedeutung. Jeder Fünfte ab 14 Jahren wird demnach damit an einem Durchschnittstag erreicht.

Podcasts bzw. Radiosendungen auf Abruf werden pro Tag von etwa drei Prozent der Menschen genutzt. „Die Zahl derer, die Podcasts zumindest hin und wieder hören, wächst jedoch: Aktuell hören 20 Prozent mindestens einmal pro Woche Podcasts“, so die ARD/ZDF-Massenkommunikation Langzeitstudie 2020.

 

Wer jung ist, informiert sich vor allem im Internet

Laut der ARD/ZDF-Massenkommunikation Langzeitstudie 2020 erhöht sich die Zeit, die im Internet mit medialen Angeboten verbracht wird, weiter. In der Gesamtbevölkerung sind es demnach inzwischen 126 Minuten medialer Internetnutzung pro Tag, denen 114 Minuten nicht-medialer Internetnutzung wie Kommunikation, Gaming oder auch Shopping gegenüberstehen.

„Bei den 14- bis 29-Jährigen übersteigt die Nutzung medialer Inhalte mit 275 Minuten die Mediennutzung über klassische Ausspielwege mit 145 Minuten inzwischen sogar sehr deutlich“, lautet ein Ergebnis.

 

Warum wir TV, Radio und Videoportale nutzen

Fernsehen und Radio bedienen sowohl live als auch on Demand "ein breites Motivspektrum", wie es heißt. Die ARD/ZDF-Massenkommunikation Langzeitstudie 2020 besagt: „Die Inhalte werden genutzt, um sich zu informieren, damit man mitreden kann, aus Spaß, um Denkanstöße und Anregungen zu bekommen oder um sich einfach entspannt zurückzulehnen.“ Die globalen Streaming-Plattformen würden dagegen vor allem dann konsumiert, wenn es um Spaß und Entspannung gehe.

Spezifisch für die Angebote von ARD und ZDF, Auftraggeber der Langzeitanalyse, heißt es: „Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung informieren sich über Politik und das aktuelle Geschehen am ehesten im öffentlich-rechtlichen Radio und Fernsehen. So verwundert die Meinung eines Großteils der Befragten nicht, dass Fernsehen und Radio im Allgemeinen sowie der öffentlich-rechtliche Rundfunk im Besonderen auch in Zukunft bedeutsam bleiben werden.“ Verlässliche Informationsquellen würden in den Augen vieler Menschen in Zukunft an Bedeutung noch zulegen, und dass hier eine Kernkompetenz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks liege, bestätige sich in der Corona-Zeit.

Die Studie wurde vom Institut GIM durchgeführt und dauerte von Ende Januar bis Ende April 2020. Ausführliche Analysen werden in der Fachzeitschrift "Media Perspektiven" veröffentlicht und sind auf der begleitenden Website zu finden. 

 


Die Medientage München begleiten die Themen Audio, TV, Bewegtbild und Streaming im Rahmen der virtuellen Konferenz, die dieses Jahr vom 24. bis 30. Oktober 2020 erstmals im Netz stattfinden wird.

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