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Was ist guter Journalismus in Corona-Zeiten?

11. Mai 2020

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Trotz hoher Reichweiten aufgrund des gestiegenen Informationsbedürfnisses vieler Menschen in der Corona-Krise sinken bei Medien die Werbeerlöse – und bei vielen Nutzer*innen Vertrauen und Wertschätzung gegenüber den Inhalten. Woher kommt das Misstrauen? Was ist guter Journalismus in Corona-Zeiten? Mit den Entwicklungen beschäftigen sich erste Studien ebenso wie die zweite Ausgabe der neuen Online-Reihe MTMdigitalks.

Diverse Reichweitenstudien und Analysen belegen, dass mit Beginn des Corona-Lockdowns die Nutzerzahlen von Onlineangeboten, Sendern oder Zeitungen nach oben schnellten. Verlage konnten seither auch aufgrund günstiger Einstiegsangebote mehr Digital-Abonnements absetzen.

Doch scheint der Zuwachs an Reichweite dem schon zuvor wachsenden Misstrauen gegenüber klassischen Medienanbietern nichts entgegensetzen zu können. Zu sehr strahlt offenbar die weltweit im Internet grassierende "massive Infodemie", die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beklagt, auf Zeitungen oder Sender aus. "Nicht nur das Virus breitet sich pandemisch über den Erdball aus, sondern auch Falschmeldungen und Verschwörungstheorien", beschreibt das Verbands-Blatt Journalist die Lage. 

 

Vertrauen schwindet weiter ...

Zwei erste Momentaufnahmen vom April deuten nun darauf hin, dass die gegenwärtige Corona-Berichterstattung nicht mit "Fake News" aufräumen kann – ja, dass sie sogar dazu führen könnte, das Vertrauen in redaktionelle Berichterstattung weiter zu erschüttern.

Beispielsweise fragte der britische Medien-Branchendienst Press Gazette 1068 Personen im Zeitraum vom 7. bis 14. April: "Glauben Sie, dass das Vertrauen in den Journalismus seit Beginn der Covid-19-Pandemie zugenommen hat?" Knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) antwortete mit "Nein, es hat abgenommen". Ein Drittel war der Meinung "Ja, es hat zugenommen", 198 Teilnehmer (19 Prozent) antworteten mit "Nein, es hat sich nicht verändert".

Etwas umfassender - mit jeweils tausend Befragten in den USA, Deutschland, Großbritannien und Schweden – hörte sich die Publicis-Beratungsfirma Kekst CNC vom 30. März bis 3. April um. Mitgeteilt wurde Folgendes: "Wir haben seit Beginn der Krise einen substanziellen Rückgang beim allgemeinen Vertrauen gegenüber Medien in allen untersuchten Ländern beobachtet."

Laut der Kekst-CNC-Studie sei der Vertrauensverlust in Großbritannien und Schweden ausgeprägt - mit einem Minus von jeweils 21 Prozent. In den USA waren es minus 14 Prozent. Mit acht Prozent minus schneiden deutsche Medien noch am besten ab.

 

Hinzu kommt nachlassende Aufmerksamkeit

Neben dem wachsenden Misstrauen müssen Anbieter gegen eine gewisse Abstumpfung der Nutzer*innen ankämpfen. Nachrichten-Müdigkeit kennt beispielsweise die Journalismus-Seite Niemanlab im Zusammenhang mit der Berichterstattung zur Klimakrise. "Dauerhaft hohe Aufmerksamkeitswerte sind nur schwer über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten, unabhängig davon, wie wichtig das Thema objektiv ist“, heißt es dort.

Auch sieht Niemanlab die öffentlichen Institutionen in der Verantwortung, zumal sie mit ihrer nachlässigen Social-Media-Arbeit Raum für Desinformation lassen:

Der Druck auf den Journalismus, hier ein Gegengewicht zu installieren und Vertrauen wieder aufzubauen, ist enorm; die öffentliche Fehlertoleranz liegt bei Null. Gute Medien und umfassende Berichterstattung sind ergo notwendiger und gefragter denn je. Forscher am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien haben übrigens die Wirksamkeit eines Mittels gegen potenziell schädliche Desinformation bestätigt: guter Journalismus.

 

Ausgabe 2 der #MTMdigitalks befasst sich mit der Frage: Was ist guter Journalismus in Corona-Zeiten?

In der zweiten Ausgabe der #MTMdigitalks, der neuen Online-Reihe der MEDIENTAGE MÜNCHEN, diskutieren Expert*innen am 13. Mai ab 15.30 Uhr live per Videokonferenz Chancen und Herausforderungen für den Journalismus in Corona-Zeiten.
Sie befassen sich mit diesen Fragen: Was sind die größten Fehlerrisiken in der Corona-Berichterstattung? Was können Newsjournalisten von Wissenschaftsjournalisten lernen? Wie kann man Medienkritik einordnen und produktiv für sich nutzen? Und wohin mit den Inhalten abseits von Corona?

Die Veranstaltung ist kostenlos. Zur Anmeldung geht’s hier entlang! 


Sie interessieren sich für Themen rund um die Medienbranche? Dann finden Sie hier im Blog der Medientage München noch mehr Lesenswertes. 

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