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Zeitungen zwischen KI und Vertrauen

14. März 2024

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Breite Berichterstattung, lokale Stärke und hohe Glaubwürdigkeit: So wollen Zeitungen und ihr Verband BDVZ in Zeiten von KI bei Leser:innen und der Werbewirtschaft punkten. Nahezu zeitgleich zu ihrer Studie "Zeitungsqualitäten 2024" kommt die Entscheidung des EU-Parlaments, mit dem AI Act den Rahmen für Anwendungen der künstlichen Intelligenz zu stecken. Passend macht der Verlegerverband deutlich: Professioneller Zeitungsjournalismus bleibt im KI-Zeitalter unverzichtbar.

 

Eine Befragung unter 1000 Menschen im Herbst 2023 im Auftrag des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) kommt zu diesem Ergebnis: Knapp zwei Drittel (65 Prozent) glauben, dass guter Journalismus vor dem Hintergrund von KI immer wichtiger wird. Und 80 Prozent der deutschen Bevölkerung möchten, dass die letzte Entscheidung über einen journalistischen Beitrag immer bei einem Redaktionsmitglied liegt. Den Redakteur:innen vertrauen sie laut der Studie "Zeitungsqualitäten 2024" mehr als einer KI.

Zeitungsqualitäten_KIBasis: Bevölkerung ab 14 Jahren, die schon einmal von KI gehört haben / stimme voll und ganz zu/eher zu; Quelle: ZMG Bevölkerungsumfrage 2023

 

"Menschen möchten von Menschen gemachte und geprüfte Informationen", kommentiert BDZV-Geschäftsführerin Katrin Tischer diese zentralen Ergebnisse. Das Werk arbeitet heraus, dass „guter und vertrauenswürdiger Journalismus im Zeitalter der künstlichen Intelligenz“ nach Ansicht von rund zwei Dritteln der Befragten an Bedeutung gewinnt.

Vor diesem Hintergrund kommt der AI Act der EU gerade recht. Das weltweit erste Gesetz dieser Art schreibt schärfere Regeln für Künstliche Intelligenz auf EU-Ebene vor. Unter anderem gilt für Medien künftig eine Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Inhalte wie Texte, Fotos, Videos oder O-Töne. Auch wir tun hier unsere Pflicht: Das Aufmacherbild dieses Beitrags aus dem Adobe-Stock-Fundus ist KI-generiert.

Laut "Zeitungsqualitäten 2024" sorgen sich 63 Prozent der Befragten, dass der Einsatz von KI in der Berichterstattung die Unterscheidung zwischen Fakten und Falschmeldungen erschwere. Der Verband BDZV hält dagegen: „Künstliche Intelligenz verändert journalistische Arbeitsweisen. Aber der Mensch bleibt in der Verantwortung.“

 

Medium  mit "besonderem Vertrauen"

Weitere Ergebnisse der aktualisierten Studie "Zeitungsqualitäten", die die ZMG Zeitungsmarktforschung Gesellschaft im Auftrag des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) durchgeführt hat, geben einen Einblick in die Wertschätzung des Mediums bei Publikum und Werbeklientel. So erreichen die deutschen Zeitungen mit ihren gedruckten und digitalen Angeboten regelmäßig 76,8 Prozent der Bevölkerung. Auch 63 Prozent der unter 30-Jährigen nutzen mindestens wöchentlich Zeitungsangebote, im Gegensatz zur älteren Leserschaft ganz überwiegend digital.

Zeitungsqualitäten_Junge_LeserBasis: Deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahren / * LpA ** LpA/Nutzer pro Woche; Quelle: Best for Planning 2023

 

„Ihre breite Berichterstattung, die lokale Stärke und hohe Glaubwürdigkeit machen die Zeitungen aus Sicht der Menschen zu einem wertgeschätzten Nachrichtenmedium und für Unternehmen zu einem hochwertigen Werbeumfeld“, heißt es in der Analyse. Vor allem die breite Lokalberichterstattung komme gut an.

Für 93 Prozent der Bevölkerung sind die regionalen Tageszeitungen "unverzichtbar und sinnvoll" für die Information vor Ort. Als feste Größe in der Region genießen die lokalen Zeitungen demnach das „besondere Vertrauen ihrer Leserschaft“ und werden von 96 Prozent als glaubwürdig bewertet.

Der BDZV schließt aus den Befragungsergebnissen, dass diese Qualitäten für die Zukunftsfähigkeit der Zeitungen eine große Rolle spielen würden. Denn für ihr persönliches Informationsverhalten definiere die Mehrheit klare Qualitätskriterien:

  • 80 Prozent legen großen Wert auf eine verlässliche Berichterstattung,
  • 74 Prozent möchten gründlich über Hintergründe und Zusammenhänge informiert werden
  • und für 67 Prozent ist es sehr wichtig, dass ihnen der Absender von Nachrichten bekannt ist.

BDZV-Geschäftsführerin Katrin Tischer, die auch den Vorsitz der Geschäftsführung der BDZV-Forschungstochter ZMG innehat, betont vor dem Hintergrund der aktualisierten Studie: Der professionelle Zeitungsjournalismus bleibe auch im KI-Zeitalter „unverzichtbar“.

Die jährliche Erhebung bündelt Daten zu Nutzung und Leistung der Zeitungen im Leser- wie im Werbemarkt. Für "Zeitungsqualitäten 2024" wurden in der ZMG-Bevölkerungsbefragung im Oktober und November 2023 rund 1000 Personen ab 14 Jahren in Deutschland befragt. Alle Auswertungen stehen hier zum freien Download zur Verfügung.

 

Appell an Verlage

Vor dem Hintergrund von Studie und EU-Entscheidung macht sich Hendrik Zörner, Sprecher des Deutschen Journalisten-Verbands DJV, für handgemachten Journalismus stark:
„Für die Zeitungsverleger muss aus diesen Ergebnissen folgen, dass sie nicht aus wirtschaftlichen Gründen verstärkt künstliche Intelligenz zum Einsatz bringen. Journalistische Arbeitsplätze gilt es unter allen Umständen zu erhalten. Denn sie garantieren die Qualität der Zeitungen und damit das Vertrauen der Leser in das Medium. Da kommt KI nicht mit.“

 


Die Zusammenfassungen wichtiger Panel-Diskussionen sowie Bildmaterial der 37. MEDIENTAGE MÜNCHEN stehen in der Mediathek der Medientage-Homepage und auch im Blog der Medientage bereit.

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