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Paid Content, Data, Allianzen: Verlage glauben an digitale Zukunft

10. Februar 2021

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Publishern dürfte das Corona-Jahr 2020 positiv wie negativ vor Augen geführt haben, wo es wirklich zu investieren lohnt. Jetzt gilt es, die gestiegene Bereitschaft der User, für digitale Inhalte zu bezahlen, mit spannenden Angeboten zu befriedigen. Daten und Künstliche Intelligenz werden als essenziell für neue Geschäftsmodelle eingestuft, die am besten in Allianzen angeschoben werden. Das sind zentrale Ergebnisse der Studie „Trends der Zeitungsbranche 2021“, die der BDZV mit der Unternehmensberatung Schickler jetzt vorgelegt hat. Die neue Zuversicht basiert auf harten Zahlen.

 

Gerade bei Zeitungen in Deutschland stagnierte die Zahl der Bezahlschranken für Onlineinhalte zuletzt. Die vom BDZV geführte Liste erlebte in den vergangenen beiden Jahren kaum Zuwächse. Doch Erfolge wie zuletzt bei Süddeutscher Zeitung, Zeit oder FAZ, wo mit individuell angepassten Paid-Content-Modellen gerade im vergangenen Jahr der Corona-Krise mit dem gestiegenen Bedürfnis der Leserschaft nach Information und Unterhaltung Erfolge erzielt wurden, haben auf das Konzept eingezahlt.

Nun spricht die Digitalpublisher- und Zeitungsbranche und ihr Verband BDZV auf Basis ihrer aktualisierten Trendstudie von „wachsender Zuversicht in eine erfolgreiche Digitalisierung der Gattung Print“. „Corona-Pandemie beschleunigt Umbau der Verlagshäuser“ heißt es weiter in der jetzt vorgelegten Analyse „Trends der Zeitungsbranche 2021“. 67 Verleger- und GeschäftsführerInnen, 32 ChefredakteurInnen und 30 Digital-PublisherInnen, die zusammen knapp 60 Prozent der deutschen Zeitungsbranche repräsentieren, wurden von der Unternehmensberatung Schickler im Auftrag des BDZV befragt.

Paid Content spielt dabei eine tragende Rolle; es sei für die Unternehmen der Digitalpublisher- und Zeitungsbranche weiterhin das zentrale Thema. Als „strategisch hoch oder sogar existenziell“ stufen es demnach 85 Prozent der Befragten ein, zunehmend Erlöse aus Bezahlinhalten zu erzielen. „Binnen drei Jahren, so die Erwartung der Verlage, wird sich der Anteil des digitalen Kerngeschäfts am Gesamtumsatz verdoppeln“, heißt es. Zugleich steige die Zuversicht, „dass Rückgänge im Printbereich durch die Digitalerlöse in fünf Jahren kompensiert werden können“.

 

Die Zuversicht speist sich aus harten Zahlen

Der auf Vertriebsthemen spezialisierte Branchendienst PV Digest errechnet in seiner aktuellen Markteinschätzung, dass Zeitungen und Zeitschriften 2020 mit Digital-Abos, E-Papern oder Bezahl-Apps 33 Prozent mehr als 2019 umgesetzt haben. Rund 702 Millionen Euro an Erlösen aus dem Digitalen sind demnach im vergangenen Jahr zusammengekommen, 176 Millionen Euro mehr als 2019. Der Umsatzanteil von Paid Content am Lesermarktumsatz der Printbranche beträgt nach PV-Digest-Berechnung rund zehn Prozent.

Der Titel setzt sich aktuell mit vielversprechenden Trends bei Paid Content auseinander, unter anderem mit der Frage, ob aus dem Streaming bekannte Ansätze wie Familienabos auch in der Printbranche Erfolg haben könnten.

Daneben sind die User-Zahlen inzwischen beachtlich: Die Zeitungsmarktforschung Gesellschaft (ZMG) hat fürs Jahresende 2020 auf Basis von Daten der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (agof) dargelegt, dass 17,1 Millionen Internetnutzer:innen ab 16 Jahren jeden Tag auf die Digitalangebote der Zeitungen zugreifen. Gemäß den agof digital facts zählen Zeitungsmarken im Schnitt monatlich 49,5 Millionen Nutzer:innen im Netz. Das entspricht 71,7 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 16 Jahren.

 

ZMG-Reichweite-Digitale-Zeitungen

Die Onlineangebote der Printmarken können es diesen Auswertungen zufolge längst mit den Dickschiffen im Netz aufnehmen:  


ZMG-Reichweite-Namhafte-Zeitungen
 
Allein mit Paid Content ist es nicht getan

Bereits im vergangenen Jahr arbeiteten diverse Studien das Mehr an digitaler Leserschaft heraus, ebenso die gestiegene Bereitschaft, für Inhalte zu bezahlen. Doch der BDZV-Studie zufolge ist es allein mit Paid Content nicht getan. Für die Gattung Print arbeitet das Werk drei starke Trends heraus:

  • Das Subscription-Modell wird immer stärker ins Digitale übertragen
    Die Verlage forcieren Paid Content und erwarten jenseits von Print wachsende Abonnement-Zahlen (plus 47) Prozent binnen drei Jahren.
  • Technologie
    90 Prozent der Verlage planen, künftig zunehmend in das technologische Umfeld zu investieren; 76 Prozent der befragten Unternehmen schätzen das Arbeiten mit Daten, Algorithmen und Künstlicher Intelligenz als hoch relevant oder existenziell relevant ein.
  • Kooperationen und Allianzen
    96 Prozent der Verlage planen in Zukunft Kooperationen einzugehen, dies insbesondere im Digitalgeschäft und in der Logistik
    BDZV-Trendumfrage_2021

Für BDZV-Geschäftsführerin Katrin Tischer hat sich damit die Entwicklung der Vorjahre „etabliert“. Das Digitalgeschäft stehe immer mehr im Fokus der Zeitungsverlage. Den Dreiklang aus Paid-Content-Inhalten, Technologie als Treiber der Transformation sowie die wachsende Bereitschaft, Allianzen und Kooperationen einzugehen, setze „ein kraftvolles Zeichen für die Zukunft der Branche“ und vermittle viel Zuversicht.

Für Christoph Mayer, Partner bei der Unternehmensberatung Schickler, ist die „Frage des führenden zukünftigen Geschäftsmodells der Verlage“ entschieden: 

Der digitale Journalismus wird die Verlage in die Zukunft bringen. Christoph Mayer, Schickler

Auch die aktuelle BDZV- Trendumfrage kommt zu dem Schluss, dass sich das Corona-Jahr stark auf Print ausgewirkt hat. „Während die Abonnements in der Pandemie stabil bleiben und die Werbeerlöse sinken, geht die Branche von starken Zuwächsen beim Digitalgeschäft aus: 97 Prozent der Verlage geben an, in der Corona-Zeit beschleunigt ihre Arbeitsorganisation verändert zu haben. Dabei stellen 62 Prozent der Verlage durch die Veränderungen in der Pandemie eine gestiegene Effizienz ihrer Prozesse fest“, heißt es in der Analyse.

Mit Remote Work gehen Verlage unaufgeregt um; der Umfrage zufolge sehen 84 Prozent „keine wesentliche Beeinträchtigung der redaktionellen Arbeit“ durch die veränderte Arbeitssituation in der Pandemie.

 


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